Von Boxen bis Handball: Kinder durften sich ausprobieren Familiensporttag in der Dietzenbacher Philipp-Fenn-Halle

Körpergefühl, Gleichgewicht und Koordination waren an den verschiedenen Stationen gefragt. Foto: Dreger

Dietzenbach (zsd) – Das Balancieren habe ihm bisher am besten gefallen, verriet der vierjährige Paul und nahm sofort die nächste von insgesamt zehn Stationen beim sogenannten Muckitest in Angriff. Hochkonzentriert steuerte er dort auf dem Rollbrett liegend im Slalom zwischen den Pylonen hindurch. Ein gutes Körpergefühl, Gleichgewicht und Koordination forderten alle Stationen auf dem Parcours.

Auch beim dritten Familiensporttag zu dem die Kooperation aus Turngemeinde (TG) und Sportgemeinschaft (SG) gemeinsam in die Philipp-Fenn Halle eingeladen hatte, zogen die Vorführ- und Mitmachangebote wieder zahlreiche Interessierte an. „Die Kinder sind alle total begeisterungsfähig“, freute sich SG-Trainer Andreas Dutiné. Und der Bewegungsdrang sei deutlich zu spüren, fügte er an. Bereits in den beiden Vorjahren habe die Möglichkeit, in mehrere Sportarten gleichzeitig reinschnuppern zu können, großes Interesse gefunden, erklärte SG-Vorsitzende, Gisela Kieß. „Uns ist es wichtig, dass sich die Leute bewegen, egal bei welchem Sport“, sagte sie.

Sich den Familien zu präsentieren und das große Angebot beider Vereine gemeinsam zu zeigen sei das Hauptziel des Tages, erläuterte SG-Vereinsmanager Christian Löffler. „Man kann die Trainer kennenlernen, sich über die Vereine informieren und für uns ist es eine tolle Öffentlichkeitsarbeit.“ Die Freude der Besucher darüber, dass es so was in Dietzenbach gibt, bekomme er immer wieder mit. „Das nehmen wir natürlich gerne als Motivation, um weiterzumachen.“  Besucherin Tanja Köhler war zusammen mit ihrem dreijährigen Sohn Finn zum ersten Mal beim Familiensporttag und freute sich über ein „gelungenes Programm“.

Höhenflüge beim Trampolinspringen erleben

„Finn wollte gar nicht mehr aufhören und hat sich richtig schön ausgetobt.“ Welche Höhenflüge beim Trampolinspringen möglich sind und was für akrobatische Leistungen man beim Bodenturnen erreichen kann, bekamen die Gäste bei eindrucksvollen Präsentationen der Vereinssportler zu sehen. Danach waren die Besucher selbst eingeladen, auf dem Trampolin hoch hinaus zu kommen oder sich auf der 12 Meter langen, mit Luft gefüllten Airtrack-Bahn etwa beim Purzelbaum oder im Radschlagen zu versuchen. Erstmals gab es in diesem Jahr auch Einblicke in Kampfsportarten.

Beim Capoeira gaben die Zuschauer mit lautem Klatschen den Takt für die Sportler an, die ihre brasilianische Kampfkunst vorführten, bevor rund 30 Jugendliche des Dietzenbacher Boxprojektes ihre Fäuste fliegen ließen. „Natürlich alles nach genauen Regeln“, erklärte Boxtrainer Hossein Mehranfard. „Mit wildem Draufschlagen hat Boxen nichts zu tun.“ Das Boxen sei in dem pädagogischen Projekt ohnehin vielmehr Mittel zum Zweck. „Die Jugendlichen lernen beim Training unter anderem was Integration, Zusammenhalt und Gemeinschaft bedeutet“, so der Trainer.

Worauf es beim Sport ankommt 

Worauf es bei dem Sport ankommt, erfuhren die Gäste indem sie sich selbst die Boxhandschuhe überstreiften und unter Anleitung der Sportler ein paar grundlegende Übungen ausprobierten. „Ich finde es toll dabei zu sein und unseren Boxsport hier präsentieren zu können“, zeigte sich der vierzehnjährige Samuel begeistert. Mit ihren Choreografien zu klassischer Musik boten die Ballerinas der SG beim Balletttanzen dem Publikum dagegen einen Ruhepol und deutlichen Kontrast zum Kampfsport.

Mitmachangebote beim Ballsport boten eine gute Mischung aus Bewegung, Balance und Ballgefühl. „Bei diesen Übungen können die Kinder ihre kognitiven Fähigkeiten verbessern“, erläuterte Handballtrainer und Jugendkoordinator Michael Franz. „Die Koordinationsübungen steigern auf jeden Fall auch die Konzentration.“ Der Jugendwart und Trainer der TG-Tennisabteilung, Frederick Stastny, freute sich derweil über großes Interesse beim Schnuppertraining mit Schläger und Filzball. „Die Kleinen hatten richtig viel Spaß beim Spielen und ich denke, wir konnten unsere Vereine und Sportarten heute gut präsentieren.“