Federvieh bereichert Kita 3

Gemeinsam mit Erzieherinnen versorgen die Kita-Kinder die sechs Hühner. Bild: privat

Dietzenbach – In der Kita 3 an der Martinstraße geht es tierisch ab: Seit Ende vergangenen Jahres bevölkern sechs Hühner das Außengelände der Betreuungseinrichtung. Nach Auskunft der Kita-Leitung hat sich das Federvieh „als fester Bestandteil im Alltag etabliert“.

Vor mehr als zwei Jahren hatte sich die Kita bei dem Projekt „Miethühner“ leihweise die tierische Meute zugelegt, daraus sei bei den Kindern der Wunsch entstanden, die Hühner dauerhaft zu halten. Kita-Leiterin Simone Hohlfeld gibt Einblicke in dieses tiergestützte, pädagogische Angebot: „In dem Miethühner-Projekt haben wir gesehen, mit wie viel Freude und Spaß Kinder lernen und ihr Wissen erweitern“, berichtet sie. „Alle Bereiche des Bildungs- und Erziehungsprozesses werden durch den Einsatz von Tieren gestärkt und gefördert. Wir nutzen die positive Wirkung der Tiere, damit die Kinder im Alltag ihren Fähigkeiten entsprechend besser agieren, reagieren und partizipieren können.“

Bis zur Anschaffung der sechs Hühner seien viele Gespräche mit den Kindern, Überlegungen und Planungsschritte nötig gewesen. So sei zum Beispiel auch über die Anschaffung anderer Kita-Tiere gesprochen worden, die Kinder wünschten sich Ziegen, Schafe, Hunde, Katzen oder Hühner. Gemeinsam habe man mit den Kindern recherchiert, was die einzelnen Tiere brauchen, was für die Haltung und Pflege notwendig ist. „Schließlich sind wir bei der Hühnerhaltung geblieben“, berichtet Hohlfeld.

Entwickelt hat sich ein Gemeinschaftsprojekt mit den Kita-Eltern: Zusammen mit einigen Müttern und Vätern baute das Kita-Team ein Gehege und Ställe für die Hühner, die dann Mitte November 2022 einzogen. Seitdem wohnen die sechs unterschiedlich aussehenden Hennen auf einer bis dahin kaum genutzten Fläche rechts neben dem Eingang zum Kita-Gelände.

Natürlich hat jedes Huhn auch einen Namen bekommen, die am Gehege mitsamt Informationen ausgehängt ist: Miki, Tiktak, Jaqueline, Lili, Bella und Chantale heißen die sechs Damen, die unterschiedlichen Arten angehören und deswegen verschiedenfarbige – nämlich braune, hellblaue oder türkisfarbene – Eier legen. Innerhalb kurzer Zeit sei das Gehege der Tiere zu einem beliebten Treffpunkt für Kinder und Eltern am Morgen und in der Abholzeit geworden, berichtet die Kita-Leitung. Mithilfe der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter versorgen die Kinder die Tiere täglich. Dazu gehört: Hühner am Morgen aus den Ställen lassen und abends die Ställe schließen, die Versorgung mit Wasser und Futter, das Säubern der Ställe und des Geheges und natürlich auch das Einsammeln von gelegten Eiern aus den Nestern. Wichtig ist laut Kita auch der Kontakt zu den Hühnern durch Streicheln und Füttern aus der Hand. Am Wochenende übernehmen Eltern die Versorgung und Pflege.

„Mit den Hühnern decken wir sechs unterschiedliche Lernfelder dank der gesamtheitlichen, tiergestützten Intervention ab“, erklärt die Kita-Leiterin. Das Angebot fördere soziale Kompetenz, entwickle Verantwortungsbewusstsein und baue die motorischen Fähigkeiten aus. Auch die Themen Achtsamkeit, die Auseinandersetzung mit Leben und Tod sowie der natürliche Bezug zu Lebensmitteln, auch unter Nachhaltigkeitsaspekten, würden kindgerecht vermittelt.  
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