Kochabend des Vereins Zusammenleben der Kulturen Fehlender Weißkohl sorgt für „geordnetes Chaos“

Gemeinsames Essen heißt beim Kochabend im Reinhard-Göpfert-Haus in der Weiherstraße 24 auch immer gemeinsam schnippeln. Foto: Schmedemann

Dietzenbach (zls) – Man nehme ein Dutzend Hobbyköche, eine Handvoll Rezepte aus aller Herren Länder und eine Prise Humor. Mit diesem Rezept gelingt Lothar Kämmer ein lustiger und leckerer Abend für Jedermann.

Die Zutaten sind bunt und die Schürzen noch bunter. Die Kartoffel- und Zwiebelschalen häufen sich und in der kleinen Küche des Reinhard-Göpfert-Hauses in der Weiherstraße wird es für die 14 Teilnehmer allmählich zu eng. Doch einer wird vermisst: Der Weißkohl fehlt. „Die Station Coleslaw-Salad muss später anfangen“, sagt Lothar Kämmer, der einmal im Monat einen Kochkurs veranstaltet und Interessierten die Küche fremder Länder näher bringt. Diesmal steht amerikanische Kost auf dem Speiseplan.

Kerstin Kopplin nimmt zum ersten Mal an einem Kochkurs des Vereines für das Zusammenleben der Kulturen teil. Gemeinsam mit ihrer Tochter schneidet sie Knollensellerie, Lauch und Kartoffeln für die Vorspeise zurecht. Der „Philadelphia Hot Pepper Pot“ wird mit zerstoßenen Senfkörnern gewürzt. Die Küche des Göpfert-Hauses ist leider nicht mit einem Mörser ausgestattet, doch die Teilnehmer improvisieren mit leeren Marmeladengläsern und viel Geduld. Die Stimmung bleibt fröhlich, auch wenn man sich gegenseitig oft genug auf den Füßen steht. „Insgesamt ist es ein geordnetes Chaos“, sagt Teilnehmerin Herta Stock. Das „Coffee Chili mit Kaffee und Bier“ muss anderthalb Stunden köcheln. Da ist genug Zeit, um nun den Coleslaw-Salat anzurichten. Nachdem Kämmer die Rezepte an die Gruppen verteilt hat, macht er sich auf die Suche nach der verschollenen Hauptzutat. Schlussendlich muss er einen neuen Weißkohl kaufen.

Verschiedene Düfte wabern durch die Räume und das geschäftige Treiben wird von viel Lachen begleitet. Das Dessert aus Sahne, gezuckerter Kondensmilch, Puddingpulver und Limettensaft ist schon fertig und wird mit Butterkekskrümeln in ein Glas geschichtet.

Der „Maccaroni’n’Cheese-Auflauf“ wird langsam goldgelb. Das Maisbrot im Ofen geht auf und verströmt einen angenehmen Duft. Die Damen vom Dessert decken den Tisch für alle Teilnehmer – und schließlich wird ein Gang nach dem anderen aufgetischt. Geheimnisse werden beim gemeinsamen Essen gelüftet: „Also bei den Makkaroni haben wir nur die Hälfte des Cheddars genommen“, sagt die Auflauf-Gruppe. „Am Coleslaw-Salad ist auch weniger Mayonnaise als vorgegeben“, gesteht die Gruppe von der Beilage. Die Angst vor Kalorien ist allgegenwärtig, was manche Hobbyköche aber nicht von einem Nachschlag abhält. Ideen für die nächsten Kochabende werden gesammelt und diskutiert.

„Jeder kann sich einbringen und seine Küche vorstellen, das macht den Kochkurs aus“, sagt Kämmer. Karin Kiunke-Storz aus dem Vorstand erzählt: „Wir haben schon jamaikanisch, arabisch und norddeutsch gekocht.“ Privat verreist Kämmer gerne und Rezepte sind sein liebstes Souvenir. „Dieses Jahr geht es nach Sri Lanka.“

Im nächsten Kochkurs stehen spanische Tapas auf dem Speiseplan.