Dietzenbacher Pfarrgemeinde St. Martin feierte rund um ihre Kirche Fronleichnamsfest im Zeichen der Ökumene

Bei bestem Wetter, wolkenlosem Himmel und hohen Temperaturen um knapp 30 Grad Celsius, trug Kaplan Eric Owusu das Evangeliar begleitet von mehreren hundert Gläubigen durch die Dietzenbacher Altstadt, über den Roten Platz zum Bildungshaus. Foto: Wittekopf

Dietzenbach (bw) – Fronleichnam oder das „Fest des heiligsten Leibes und Blutes Christi“, ist ein Hochfest im Kirchenjahr der katholischen Kirche. An diesem Tag wird an das letzte Abendmahl erinnert, dass bekanntermaßen in der Karwoche am Gründonnerstag gefeiert wird. Da die Karwoche eher stillen Charakter hat, wird Fronleichnam nach der „Oktav“ des Pfingstfestes gelegt und mit einer großen Prozession gefeiert. Um aber die enge Verbundenheit mit dem Gründonnerstag zu zeigen, wird es ebenfalls an einem Donnerstag zelebriert.

Der Name leitet sich vom mittelhochdeutschen Ausdruck „vrone licham“ ab und bedeutet „vron“ der Herr“ und „licham“ der Leib“.

Also ist die ins zeitgenössische Deutsch übertragene Bedeutung des katholischen Hochfestes „Leib des Herrn“.

Der wichtigste Teil des Fronleichnamfestes ist die heilige Messe. Vielerorts wird dieser Gottesdienst im Freien gefeiert.

Mit besonderem Blick auf die Ökumene im Gedenkjahr der lutherschen Reformation vor 500 Jahren, feierte die katholische Gemeinde in Dietzenbach dieses Jahr den Fronleichnamsgottesdienst in der evangelischen Christuskirche in der Darmstädter Straße.

Pfarrer Stefan Barton hob in seiner Ansprache die Gemeinsamkeiten der Kirchen hervor „Mit der evangelischen Kirche verbindet uns der Glaube an Jesus Christus“.

Im Anschluss an den Gottesdienst, startete die Prozession, angeführt vom Banner der Kolpingfamilie, dass von Gisela Reinschmidt getragen wurde. Die Stadtpolizei Dietzenbach sorgte im Hintergrund für die Verkehrssicherheit.

Bei bestem Wetter, wolkenlosem Himmel und hohen Temperaturen um knapp 30 Grad Celsius, trug Kaplan Eric Owusu das Evangeliar - das Buch enthält den vollständigen Text der Evangelien und das Wort Gottes - begleitet von mehreren hundert Gläubigen durch die Altstadt, über den Roten Platz zum Bildungshaus.

Dort iand der zweite Teil des Gottesdienstes, die Eucharistiefeier (Danksagung oder Abendmahl), im Freien statt.

Die indonesische Jugendgruppe unter der Leitung von Veronica Gladys Budiman sang christliche Lieder; die umstehenden großen Weiden hüllten die Gläubigen in ein malerisches Bild und spendeten dankenswerterweise ausreichend Schatten, denn inzwischen stand die Sonne sehr hoch.

Zum Abschluss der Prozession wurde eine überdimensionale Hostie in einer goldenen Monstranz vom Bildungshaus zur Kirche St. Martin in der Offenbacher Straße getragen.

Dort feierten die Gläubigen das „Pfarrfest rund um Sankt Martin“.

Im Zeichen guter Begegnungen, fanden die Besucher unter einem großen Zeltdach Platz, das die Pfadfinder aufgebaut hatten. Viele helfende Hände servierten Speisen und Getränke. Aber auch an die Jüngsten war gedacht. Es gab das traditionelle Kinderschminken, eine Hüpfburg, einen Flohmarkt, eine Caritas-Tombola, eine Kirchen-Rallye und vieles andere mehr.

Staubigen Spaß hatten die Besucher beim „Menschenkickerturnier“.

Während der Veranstaltung führten die Kinder- und Jugendchöre der Pfarrgemeinde St. Martin, der evangelischen Christusgemeinde Dietzenbach und der evangelischen Friedensgemeinde Mühlheim ein Kindermusical auf.

Den Abend beschloss die Liedermacherin Stefanie Schwab aus Würzburg mit ihrem Programm „Auf dem Weg - Lieder für den Lebensweg“.

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