Arbeitskreis Stolpersteine lädt ein Gedenken vor dem ehemaligen Haus Wolf

Dietzenbach (red) – Alle Bürger Dietzenbachs sind eingeladen, dabei zu sein bei der antifaschistischen Gedenkaktion an das Dietzenbacher Judenpogrom, das am 27. März vor 1937 in Dietzenbach stattfand. Daran erinnert der Arbeitskreis Stolpersteine mit einer Erinnerungswache am Sonntag, 27. März, 18 Uhr am Ort des historischen Geschehens vor dem Hause Bahnhofstraße 71/Ecke Wilhelm-Leuschner-Straße.

In diesem Hause wohnte die Familie des jüdischen Gemeindevorstehers und Viehhändlers Hermann Wolf. Am 27. März 1937, dem jüdischen Osterfeiertag (Pessach), abends zwischen 18 und 19 Uhr, rotteten sich vor dem Hause unifomierte und zivilgekleidete NS-Anhänger zusammen, skandierten in Sprechchören „Heraus mit den Juden!“, warfen die Fensterscheiben ein und zertrümmerten Hoftor und Haustür. Hermann Wolf und sein ältester Sohn Julius wurden verhaftet und nach Offenbach verbracht.

Wie war es zu diesem Überfall gekommen? Was war da vorausgegangen? Darüber unterrichtet vor Ort Horst Schäfer, der seit zwei Jahren in Staats-, Gedenkstätten- und Kommunalarchiven die Geschichte der NS-Zeit in Dietzenbach recherchiert.

„Wir werden dort ein Gedenklicht anzünden“, informiert Artus W. Rosenbusch vom Kreis Aktives Gedenken in Dietzenbach „und auch berichten, dass die Recherchen Horst Schäfers die Verlegung eines weiteren Stolpersteins in Dietzenbach erforderlich gemacht haben.“