Förderpreise gehen an Karin Winkler-Deneberger und die Tanzgarde Das Geheimnis ist gelüftet

Im Bereich Kultur kann sich eine Gruppe über die Auszeichnung freuen, die just am Beginn ihrer Hauptsaison steht. Die Dietzenbacher Tanzgarde erhielt den Preis für das „großartige Engagement“, mit dem die Karnevalisten die Tradition der Karnevalsbräuche am Leben erhalten Foto: Dreger

Dietzenbach (scho) – Es ist jedes Mal eines der am besten gehüteten Geheimnisse und sobald es gelüftet ist, ist die Begeisterung der Betroffenen und der Gäste groß. Mit Förderpreisen in den Kategorien Sport und Kultur zeichnet die Stadt Dietzenbach anlässlich des jährlichen Neujahrsempfangs traditionell ehrenamtliches Engagement auf besondere Weise aus.

Auch in diesem Jahr traf die Ehrung, die jeweils mit 1000 Euro verbunden ist, das Stadtleben mitten ins Herz. So ging der Sport-Preis an Karin Winkler-Deneberger, die in ihrer sportlichen und ehrenamtlichen Vita eindrucksvolle Stationen zu bieten hat. Im Bereich Kultur kann sich eine Gruppe über die Auszeichnung freuen, die just am Beginn ihrer Hauptsaison steht. Die Dietzenbacher Tanzgarde erhielt den Preis für das „großartige Engagement“, mit dem die Karnevalisten die Tradition der Karnevalsbräuche am Leben erhalten und damit eine „wichtige kulturelle Säule“ in der Kreisstadt bilden, wie es in der Laudatio von Bürgermeister Jürgen Rogg hieß.

In insgesamt 4680 Stunden sei Karin Winkler-Deneberger seit mehr als vier Jahrzehnten rund um den Sport aktiv, vor allem für „ihren“ Verein, den SC Steinberg. „Das waren bemerkenswerte Jahre, voller Konstanz, sportlichem Anspruch und mit dem Ziel, den Sport nahe am Puls der Zeit zu gestalten“, betonte Bürgermeister Rogg. Dabei brauchte er einige Zeit, um die Qualifikationen der Preisträgerin aufzuzählen: lizensierte Übungsleiterin im Turnen und Breitensport, ebenso für den Seniorensport, Sportzeichenprüferin, Kampfrichterin im Turnen und ausgestattet mit einer Sportlizenz für Hochbegabte und für Menschen, die an Alzheimer erkrankt sind. Karin Winkler-Deneberger trainierte Kinder im Fußball, gab Sportstunden an der Grundschule, betreute Tanz- und Gymnastikwettkämpfe und gründete die mehrfach ausgezeichnete Wander-Abteilung. „Sie bleiben nie stehen“, lobte Rogg.

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So sei auch ihre „höchst private Sport-Vita“ spannend und eindrucksvoll: unzählige Gau- und Kreismeistertitel, 33-mal das Sportabzeichen in Gold und als sportlicher Höhepunkt die Jahresweltbestleistung im Weitsprung beim Dreikampf im Jahr 1993. „Wenn es einen Förderpreis für ein Lebenswerk geben würde, würde ich diesen heute an Sie verleihen“, sagte Rogg.

Winkler-Deneberger, die auch die städtische Ehrenamtsbörse leitet, hat indes noch viel vor. „Wenn man mich lässt, werde ich noch lange mitmischen“, kündigte sie an.

Nicht weniger Lob fand der Bürgermeister für die Tanzgarde als Gewinner des Kulturpreises. Mit dem Auftritt des amtierenden Prinzen Reiner I. und seiner Prinzessin Angie I. sowie Vertretern des Vorstandes, wurde es denn auch turbulent auf der Bühne und sogleich rückten die gereimten Vorträge in den Vordergrund. „Beständig, fröhlisch und stets bunt, / in seiner Vereinsstruktur gesund, // voller Persönlischkeite, die viel lache / mit Mensche, die viel Spaß mitmache, // mit Kostümen, Tanz und Büttenrede / sie unsere Kreisstadt kulturell belebe. // Voller Kreativität, Pracht und Freud, / ja diese Jecken ehren wir heut.“ Solchermaßen dichtete der Bürgermeister zum Lobe des Fastnachtsvereins. Und sogleich dankte es ihm das Prinzenpaar aus Dietzenbach, ebenfalls in Versen: „Fünf Wochen liegen vor uns, voller Spaß und guter Laune, / überall und heute hier in diesem schönen Raume“ kündigten die Hoheiten an. Der Aufforderung „Narr schenk ein, es muss einmal getrunken sein“, folgten die Gäste im voll besetzten Saal des Capitols gerne und ließen immer wieder ein kräftiges „Helau“ erklingen.

Er sei der festen Überzeugung, dass die Jury der Tanzgarde völlig zurecht den Preis habe zukommen lassen, betonte Bürgermeister Rogg: „Wohlwissend, dass hinter all dem Spaß auch sehr viel Arbeit und Zeitaufwand steht“. Den Mitgliedern der Tanzgarde und allen „Faschingsenthusiasten“ gebühre dementsprechend Dank für ihren „unermüdlichen Einsatz, mit dem sie Jahr für Jahr unsere schöne Faschingstradition mit Leben füllen“. Gegründet im Jahr 1978 ist der Verein unter anderem für seine ausgezeichneten Tanzgruppen bekannt, die Jüngsten, die das Bein schwingen, sind gerade mal drei Jahre alt. Mit dem Spruch „Nach dem Fasching ist vor dem Fasching“, schickte Rogg das Tanzgarde-Team in den turbulenten Höhepunkt des Jahres, der mit „Großen Fastnachtssitzung“ am Samstag, 20 Januar, um 19.30 Uhr im Bürgerhaus startet.