Susanne Hasenstab sorgt für Lachtränen Geschichten, die aus dem Leben gegriffen sind

Sitzend greifen Susanne Hasenstab und Emil Emaille die Lachmuskeln der Aktionstheaterbesucher an. Foto: zls

Dietzenbach (zls) –  Wer sich schon immer gefragt hat, was in den Betten deutscher Ehepaare vor sich geht, oder warum der geliebte Stubentiger trotz kalorienreduziertem Futter sich in der Breite ausdehnt, findet bei Susanne Hasenstab Antworten.

Zusammen mit ihrem Bühnenpartner Emil Emaille nimmt sie auf der schlicht gehaltenen Bühne des Aktionstheaters im Bürgerhaus Platz. Zu ihren Füßen sitzt eine dicke Katze aus weißem Plüsch. „Staubfänger, Modell ultrafett“, wie Hasenstab in einem ihrer Minidramen erklärt.

Die Dramen tragen Titel wie „Achsenbruch am Matterhorn“ und erzählen Geschichten, die aus dem Leben gegriffen sind. In genanntem Drama bricht Hasenstab mit dem Klischee, dass Männer nicht gerne reden würden: Der Ehemann, inbrünstig vorgetragen von Emaille, erörtert im Monolog das Für und Wider verschiedener Automobilmodelle. Seine gelangweilte Frau – von Hasenstab mit leerem Blick verkörpert – kann nur manchmal nicken oder gegebenenfalls den Kopf schütteln. „Du hörst mir überhaupt nicht zu“, wirft der Ehemann seiner Gattin schließlich vor. Ein ähnliches Kommunikationsproblem hat ein Ehepaar, das zur goldenen Hochzeit eines befreundeten Pärchens eingeladen ist. Essenzielle Fragen wie „Was ziehst’n an?“ und „Was schenken wir?“ werden noch vor dem Schlafengehen geklärt. Unsinnig und lang geht diese Diskussion, oft mit unterschwelliger Kritik am unaufmerksamen Ehemann seitens der gefrusteten Gattin.

Der Theatersaal ist voll und die Augen feucht von Lachtränen. In der Pause tauschen sich die Zuschauer über Geschichten aus, die ihnen in ähnlicher Form im Alltag widerfahren sind.

„Anfangs habe ich mich über den Titel gewundert, aber das ist tatsächlich das wahre Leben“, sagt Besucherin Conny Vasina-Knödler. Ihre Freundin Susanne Schwelhorn fügt hinzu: „Man erkennt sich selbst wieder.“ Die Dramen sind miteinander verflochten, was für zusätzliche Lacher sorgt, wenn skurrile Geschichten aus anderer Perspektive zu Ende erzählt werden. Hasenstab entlässt ihr Publikum schließlich mit einer neuen Frage: „Wo ist Willibald?“ Seine Frau kauft jeden Morgen drei Brötchen – ein Indiz dafür, dass er noch lebt.

Doch Nachbarin Mechthild hat ihn lange nicht mehr gesehen ...