Städtische Betriebe testen intelligentes Bewässerungssystem Gestresste Bäume smart gießen

Die Technik begutachtet haben Gärtner Thomas Lay (hinten von links), Bürgermeister Dieter Lang, technischer Betriebsleiter Michael Würz, Kai-Martin Fähndrich von IoT Masters, Gärtner Christoph Marek (vorne von links) und Abteilungsleiter Stefan Rogge. Bild: privat

Dietzenbach – Der Sommer steht vor der Tür und damit wohl die stressigste Zeit für die über 6.000 Bäume im Stadtgebiet. Die anhaltende Trockenheit und steigende Temperaturen der letzten Rekordsommer setzten ihnen zu. Dabei stelle es für das Team der Städtischen Betriebe eine Mammutaufgabe dar, die große Anzahl an Bäumen mit zwei Fahrzeugen zu bewässern, wie Stefan Rogge, Abteilungsleiter der Grünflächenbewirtschaftung verdeutlich. Schließlich sind es insgesamt 2.000 Bäume, die von den Mitarbeitern mit Wasser versorgt werden müssen, da ihre Wurzeln nicht tief genug sind. Hinzukomme, so Rogge, dass Wasser durch den Klimawandel zum knappen Gut werde. Aus diesem Grund brauche es ein neues Konzept.

Wie der technische Betriebsleiter Michael Würz mitteilt, haben sich deshalb die Städtischen Betriebe dazu entschieden, das Projekt „Digitalisierte SmartCity Bewässerung“ zusammen mit der Ingenieurberatung IoT Masters in einer sechsmonatigen Pilotphase zu testen. Erster Profiteur ist der circa 80-jährige Mammutbaum am Kindäckerweg. Er ist ab sofort mit drei unterirdischen Sensoren in verschiedenen Bodentiefen ausgestattet. Diese Sensoren messen die Temperatur, Feuchtigkeit sowie Leitfähigkeit des Bodens und geben die Informationen in Echtzeit weiter. So lässt sich die Menge Wasser berechnen, die der Baum benötigt, um gesund zu sein. „Anhand der Ergebnisse können wir den individuellen Bedarf der Bäume ermitteln und gezielt bewässern, wodurch viel Wasser gespart wird“, sagt Rogge. Dabei müssten jedoch nicht alle Bäume mit Sensoren ausgestattet werden, versichert Kai-Martin Fähndrich von IoT Masters. So reichten in einem Gebiet mit gleichen Bodenverhältnissen meistens zwei bis drei Messpunkte aus. Die Erkenntnisse aus diesen Punkten könnten auf Gruppen ähnlicher Bäume im öffentlichen Raum angewandt werden. „Und mit diesen Daten können wir optimale Bewässerungspläne für die verschiedenen Bereiche und Stadtteile individuell erstellen”, fügt Rogge hinzu.
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