Viel Jubel, als Hexe in de Ofen geschoben wirde "Hänsel und Gretel" an Dietzenbacher Bonhoeffer-Schule

Zu den heimlichen Stars der Veranstaltung die Hexen der Tanzgruppe von Anne Schlosser, die mit eleganter Leichtfüßigkeit einen amüsanten Tanz vollführten. Foto: Kammermeir

Dietzenbach (tsk) – War etwa ein Popstar oder eine bekannte Boygroup unlängst in der Dietrich-Bonhoffer-Schule (DBS), als 200 Schülerinnen und Schüler während einer Aufführung in der Turnhalle immer wieder spontan euphorisch Szenenapplaus gaben?Weit gefehlt - es wurde ein Märchen der Brüder Grimm musikalisch aufgeführt. Es war die Oper „Hänsel und Gretel“, in den frühen 1890er Jahren von Engelbert Humperdinck komponiert, die die Schülerinnen und Schüler zweier Intensivklassen, sowie einige Solisten vortrugen.

Märchenfee Erika Hohmann führte erzählerisch durch die Handlung. Die Leitung des generationen- und auch nationenübergreifenden Projektes oblag Rosemarie Neidinger von der Städtischen Seniorenarbeit der Kreisstadt Dietzenbach. Mit großer musikalischer Präzision begleitete der Pianist Ronald Fries die Sängerinnen und Sänger einfühlsam am Klavier. Fries ist Kulturpreisträger der Stadt Offenbach 2014 und hat bei der ersten Phase bei „Hänsel und Gretel“ vor zwei Jahren bereits mitgewirkt.

Nachdem das vom Sängerkreis Offenbach und der „Stiftung miteinander leben“ geförderte Projekt der städtischen Seniorenarbeit 2015 im Ledermuseum in Offenbach zur Aufführung kam, war diese Aufführung der Abschluss des zweiten Teiles des Projektes, das im Rahmen von „Jung und Alt auf den Spuren des Kinderliedes“ läuft. In der nächsten Phase, die in wenigen Monaten beginnt, wird die Heinrich-Mann-Schule in Steinberg in das Projekt eingebunden werden. Die Veranstaltungsreihe wurde 2008 in Berlin von der damaligen Bundesministerin für Familien- SeniorenFrauen und Jugend, Ursula von der Leyen, mit dem „Musikpreis 50+“ ausgezeichnet. Das Projekt erzielte den ersten Platz.

In den Intensivklassen der Grundschule befinden sich Kinder aus mehr als einem Dutzend Nationen im Alter von sechs bis zwölf Jahren. Ein halbes Jahr hatten sich die beiden Klassen mit ihren Klassenlehrerinnen Carla Peters und Evelyn Tzschenktke fleißig auf das Projekt vorbereitet. Der Spaß sei dabei nie zu kurz gekomen, erzählte Peters lachend. Und eben diese Freude am Darstellen und Singen vermittelte sich dann auch den jungen Zuschauern, sodass der Funke rasch übersprang und die Schüler in großen Jubel ausbrachen als die Hexe letztendlich in den Ofen geschoben wurde.

Wer hätte gedacht, dass eine „Old-Fashioned-Geschichte“, bei der jungen Generation eine solch anteilnehmende Stimmung bewirken kann! Viele Lacher hatte auch Solist Norbert Weber auf seiner Seite, der in der Geschichte den Vater sympathisch spielte und mit seiner gesanglichen Leistung überzeugte. Nebenbei, und darum ging es ja dann hauptsächlich, hatten die Kinder der Intensivklassen sich spielerisch mit der deutschen Sprache angefreundet und erste Versuche sie zu bewältigen erfolgreich gemeistert. Das Kinderlied bot dabei eine hilfreiche Brücke.

Einig waren sich die Zuschauer, dass neben all den kleinen und großen Darstellern, vor allem die Hexen der Tanzgruppe von Anne Schlosser, die mit eleganter Leichtfüßigkeit einen amüsanten Tanz vollführten, die Hexe selbst (gespielt und gesungen von Projektleiterin Rosemarie Neidinger) und ein Junge, dessen Rolle war, einmal als Frosch über die Bühne zu hüpften, die heimlichen Stars der Veranstaltung waren. Und natürlich hatte es sich Erster Stadtrat Dieter Lang nicht nehmen lassen, der Veranstaltung einen Besuch abzustatten.

Man darf auf die nächste Aufführung im Jahr 2018 gespannt sein, wenn das Projekt in die dritte Runde geht

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