Eine exklusive Vorpremiere gab es für die Spender und Unterstützer der Crowdfunding Aktion zur Kinorettung, die von den Dietzenbachern Oliver Seib und Timo Hellmund initiert wurde. „Ohne diese Initiative wäre die Dynamik des Projektes sicher nicht so hoch gewesen, das hat den großen Stein ins Rollen gebracht“, sagt Bürgermeister Jürgen Rogg anerkennend. Am Samstag füllt sich der Kinosaal dann zur offiziellen Eröffnung. Auf die Besucher warten Sekt und Knabbereien.
„Wir waren früher schon gerne im Kino D“, sagt Hans Driedger aus Heusenstamm. „Bei uns gibt es leider keins und Dietzenbach ist ja um die Ecke“. Die Karten für sich und seine Frau hat er in der Zeitung gewonnen. Dort haben beide auch immer den Verlauf der Spendenaktion mit verfolgt. „Das fand ich eine tolle Sache“, sagt Ehefrau Angelika, die das Kino definitiv als „Belebung des kulturellen Angebotes“ sieht. Beim Kinoprogramm hoffen beide auf eine bunte Mischung. „Gerne auch mal abseits vom Mainstream“.
Ein Schnitt durch ein analoges Filmband macht den symbolischen Schritt in das digitale Kinozeitalter perfekt. Als ersten Film spielt der neu angeschaffte Projektor „Bullyparade - Der Film“ ab.
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Alle zwei Wochen soll es einen neuen Streifen geben. Spielzeiten sind von Donnerstag bis Sonntag, jeweils um 19.30 Uhr. Sonntags zusätzlich auch um 16 Uhr. Der Eintritt kostet 7,50 Euro (Ermäßigt 6,50 Euro). Informationen zum Kino und zum Spielplan gibt es auf der Facebookseite „MAIN Kino D“ oder unter dietzenbach.de.
„Das sind übrigens orthopädische Stühle, die sind schon an ihren Rücken angepasst“, scherzt Rogg bei der Begrüßung der Gäste, erklärt aber gleich darauf, dass die noch alten Sessel bald durch neue ersetzt werden. „Das ist im Etat mit drin, bisher fehlte nur die Zeit dafür“. Froh über die Wiederbelebung des Kinos ist auch Niklas Rützel. „Ich werde sicher öfter kommen, je nach Film natürlich“, sagt der Dietzenbacher. „Ich hoffe, das Kino hält sich lange“ fügt sein Freund Moritz Pache an. „Das hat in Dietzenbach definitiv gefehlt“, findet Jana Oltersdorff. „Ein Kino vor der Haustür zu haben ist doch toll, und der Wohnzimmercharakter gefällt mir richtig gut“. „Richtig schnuckelig“ findet es auch Besucherin Martina Fenchel. „Ich mag so kleine Kinos“. Großen Applaus bekommt zum Schluss nicht nur der Film. Die Bildqualität und der Sound seien „eine tolle Sache“, sagt Oltersdorff.
Zur gleichen Zeit schallt irische Folkmusik durch das Bürgerhaus. Ein paar Schritte neben dem Kino lädt auch das „Green Windows Pub“ zu seiner Neueröffnung ein. „Das hab ich echt vermisst“, sagt Siegfried Gyuricsko. „Ein kaltes Guinness, irische Musik und das Pub-Ambiente - einfach toll“. Gemütlich präsentiert sich das Pub in sanftes Licht getaucht, dunkle Ledermöbel laden zum Verweilen ein. Bilder an den Wänden und in grün gefasste kleine Mosaikfenster unterstreichen den Charakter. „Eine schöne Location mehr in Dietzenbach“, findet Besucher Ingo Hille. Passenden irischen Folkrock gibt es von der Darmstädter Band „An Cat Dubh“. „Ihr macht das genau richtig“, lobt Musiker Daniel Zimbrich die Gäste. „Mitsingen, Mittanzen und Mittrinken. So muss das sein“. Nach einer gut dreijährigen Pause und einer aufwendigen Brandschutzsanierung im gesamten Untergeschoss des Bürgerhauses füllt sich das Pub nun erstmals wieder mit Leben. „Ich bin richtig froh, dass wir es jetzt wieder öffnen können“, sagt Bürgermeister Jürgen Rogg. Zur Eröffnung bewirtet das Team der Hausnummer 21 die Gäste, wie es in Zukunft laufen wird, wird sich noch klären, ebenso wie die Frage nach festen Öffnungszeiten. Etwa bei Bürgerhausveranstaltungen soll es zunächst geöffnet sein. Ab 2018 soll dann auch die Möglichkeit geschaffen werden, das Pub für Privatveranstaltungen mieten zu können. „Ideen haben wir viele, im nächsten Jahr werden wir sehen wie es weiter geht“, sagt Rogg. Dass plötzlich das Guinness-Bier alle ist, nimmt Rogg sportlich. „Ein Irish Pub ohne Guinness geht gar nicht“, sagt er und setzt alle Hebel in Bewegung. Rettung bietet schließlich die „Café Bar Galao“, bei der Rogg kurzerhand ein Fass abholt. Der guten Stimmung tut auch der kurzzeitige Verzicht auf das dunkle Bier indes keinen Abbruch. In der separaten Raucher-Lounge genießt derweil Tom Arnold mit Freunden die gemütliche Atmosphäre in großen Ledersofas. „Richtig cool hier“, freut er sich. Die Unterhaltungen laufen, die Musik spielt und spätestens beim Titel „Whisky iIn The Jar“ bekommt die Band tatkräftige Unterstützung der Gäste, die mit erhobenen Händen klatschend in die Nacht feiern.