Sternsinger brachten auch in Dietzenbach den Segen an die Haustüren Hilfe für Erdbebenopfer und behinderte Kinder in Peru

Die Sternsinger begannen in diesem Jahr dick eingemummelt in ihre bunten Gewänder ihren Weg zu den Haustüren der Stadt vor dem Rathaus. Das Foto zeigt sie mit Pfarrer Stefan Barton und dem Ersten Stadtrat Dieter Lang. Foto: Schempp

Dietzenbach (tas) – Drei kleine Könige schlidderten unlängst in Dietzenbach fröhlich durch den frisch gefallenen Schnee. In ihren warm verpackten Händen hielten sie eine Blechdose, ein Liederheft und einen Stern aus Holz.

Tobias, Fabian und Julius waren als die Könige Caspar, Balthasar und Melchior auf dem Weg zum DRK-Seniorenzentrum an der Adolf-Kolping-Straße, um eine wichtige Botschaft zu überbringen und dabei den Pflegebedürftigen eine Freude zu machen.

Die drei Schüler machten bei der bundesweiten Aktion Dreikönigssingen – in der Region bekannt als Sternsingen – mit, für die Jahr für Jahr auch die Pfarrei Sankt Martin Spenden für benachteiligte Kinder in aller Welt sammelt. Unter dem Motto „Wir gehören zusammen“ unterstützen die Mädchen und Jungen, die in bunten Gewändern von Haus zu Haus ziehen, in diesem Jahr Kinder mit Behinderung in Peru.

Aus der Kollekte gehen 2000 Euro an das von der Stadt und den Kirchen Dietzenbachs unterstützte Haiti-Projekt für die Opfer des Erdbebens, das heute vor acht Jahren 250. 000 Todesopfer forderte. Träger der Aktion Dreikönigssingen ist das Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ und der Bund der Deutschen Katholischen Jugend. In Dietzenbach beteiligten sich in diesem Jahr rund 25 Kinder im Alter zwischen vier und zwölf Jahren. An zwei Tagen besuchten sie 120 Haushalte.

Ihre Route begann im Rathaus, wo sie gemeinsam mit Pfarrer Stefan Barton vom Ersten Stadtrat Dieter Lang und Mitarbeitern der Stadtverwaltung empfangen wurden.

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Der Erste Stadtrat bedankte sich bei den Kindern für ihren Besuch und überreichte ihnen Umschläge mit jeweils 50 Euro für den Spendentopf. „Ihr bringt Segen in dieses Haus“, freute er sich.

Symbolisch wurde über der Rathaustür das Zeichen „20*C+M+B+19“ angebracht: „Christus mansionem benedicat“, „Christus segne dieses Haus“. Als Sticker, nicht – wie früher – mit Kreide. Pfarrer Barton erklärte wieso: „Die Türen heute sind meisten aus Metall oder Plastik, Aufkleber halten bei jedem Wetter.“ Dem eisigen Schneeregen trotzten auch die Kinder. Sie trugen Mützen unter den Kronen und Fleecepullis unter den Gewändern. „Geschneit hat’s bei den Sternsingern ja noch nie“, stellte eine Mutter fest. „Ist doch schön!“ ffand ihre Tochter. Durch den Schnee ging es für die Sternsinger weiter zum Waldorf-Kindergarten, der Kita Sankt Martin und dem Montessori-Kinderhaus.

Tobias, Fabian und Julius setzten ihren Weg ins Seniorenzentrum fort. Deren Bewohner saßen an zusammen gerückten Tischen im Speisesaal. Vor ihnen stand heißer Kakao und ein Teller voller Spekulatius. Lichterketten Lichterketten hingen an der Wand. Ein Hauch von Weihnachtsstimmung im neuen Jahr.

Nachdem die Heiligen Drei Könige die frohe Botschaft überbracht hatten, zücktt Pfarrer Barton den Sticker mit den Kreidezeichen. „Darf ich den aufkleben?“ fragt Tobias. „Da ist keine Leiter“, stellet Fabian fest. Pfarrer Barton stellte Tobias auf einen Stuhl. Der Siebenjährige kam trotzdem nicht an den oberen Türrahmen – er war zu klein. Also musste Julius ran. Tobias war enttäuscht. „Nächstes Jahr ist das anders“, tröstete der Pfarrer.

Währenddessen klingelten Emily, Vanessa und Julien am Haus der Familie Gaubatz. Sie wurden von Juliens Eltern Heinz und Petra mit der kleinen Schwester erwartet. Ein fröhliches „Hallo“, dann begann Vanessa mit ihrem Spruch. Die Dietrich-Bonhoeffer-Schülerin war zum zweiten Mal Sternträgerin und hatte in diesem Jahr ihren Klassenkameraden Julien für die Aktion begeistern können. „Weil ich weiß, dass er anderen auch so gerne hilft“, sagte die Zehnjährige. „Julien kam nach Hause und wollte sofort mitmachen“, erinnerte sich Petra Gaubatz. Die Montessori-Schülerin Emily machte das Trio komplett. Sie werden im kommenden Jahr sicher wieder dabei sein – egal, ob es stürmt oder schneit.