Kreisstadt ist Teil eines neuen europäischen Pakts und läss sich evaluieren Integration kommt auf den Prüfstand

Vertreter der beiden deutschen Projekt-Partner (Pro Arbeit und Kreisstadt Dietzenbach) freuen sich auf die Zusammenarbeit und sind gespannt auf die Ergebnisse. (Die bunten Puzzleteile sind das Symbol des Dietzenbacher Integrationskonzeptes). Foto: Foto Kreisstadt

Dietzenbach (red) – Gemeinsam mit dem „European Projekt Management“ der Pro Arbeit des Kreises Offenbach und der Kreisstadt Dietzenbach ist Anfang 2020 ein besonderes Projekt gestartet, welche die Integrationsarbeit wissenschaftlich und mit

externem Blick unter die Lupe nimmt und eine internationale Vergleichbarkeit herstellen wird.

Konkret handelt es sich um ein 30 Monate andauerndes und etwa 1,6 Mio. Euro umfassendes Projekt. Dieses wird durch die Europäische Union gefördert, genauer gesagt durch den Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds (AMIF). Einen finanziellen Eigenanteil der Kreisstadt Dietzenbach gibt es nicht.

Das Europäische Projekt mit dem Namen „EPI - European Pact für Integration“ wurde von sechs Städten und sechs sogenannten „technischen Partnern“ aus acht europäischen Ländern initiiert, um die Strategie im Umgang mit Geflüchteten (Flüchtlingswelle 2015) auf regionaler bis europäischer Ebene zu analysieren. Dabei sei der EU die Einbeziehung der Erfahrungen auf lokaler Ebene wichtig, heißt es in der Intension. Die Pro Arbeit als sogenannter technischer Partner hat die Kreisstadt Dietzenbach aufgrund ihrer langjährigen, strategischen Erfahrungen in Sachen Integration als ihren einzigen Kooperationspartner in Deutschland ausgesucht. Die anderen europäischen Städte sind Cartagena (Spanien), Linköping (Schweden), Lublin (Polen), Ravenna (Italien) und Riga (Lettland).

Erster Stadtrat Dieter Lang begrüßt das Projekt: „Nach dem positiven Integrationsbericht des Kreises Offenbach 2016 und der Weiterentwicklung des städtischen Integrationskonzepts vor drei Jahren haben wir mit diesem AMIF-Projekt die Möglichkeit, unser Integrationskonzept im internationalen Vergleich evaluieren zu lassen.“ Boris Berner, Vorstand der Pro Arbeit - Kreis Offenbach ergänzt: „Eine funktionierende Integrationsarbeit ist eine Win-Win-Situation für uns beide, die Kreisstadt Dietzenbach und uns als kommunales Jobcenter.“

Als Ziele des Projektes wurden die externe und mit anderen Städten vergleichbare Evaluierung sowie die Weiterentwicklung der Integrationsarbeit in den jeweiligen Ländern und Städten definiert. Hierfür ist ein länderübergreifender Austausch und gegenseitiger Impuls vorgesehen. Im Rahmen dessen wird die Stadt Dietzenbach beim „Interkulturellen Städte Index“ des Europarates weltweit verglichen. Bisher sind 136 Kommunen evaluiert. Nun kommen sechs weitere hinzu. Die Basis ist ein 86 Fragen umfassender Beteiligungsbogen.

EPI zielt auf die Verbesserung bestehender lokaler Strategien zur Förderung der Integration von Drittstaatsangehörigen ab. Hierfür werden während der Projektlaufzeit eine Reihe von Maßnahmen erprobt, die zur Definition,

Konzeption und schließlich Umsetzung von neuen Integrationsstrategien für

Drittstaatsangehörigen in den genannten sechs europäischen Städten führen.

Integration bedeutet in diesem Zusammenhang Zugang zu Bildung und

Ausbildung, Wohnraum, grundlegende Dienstleistungen einschließlich im

Gesundheitssektor, Eingliederung in den Arbeitsmarkt und produktive Interaktion zwischen Drittstaatsangehörigem und Aufnahmegesellschaft.

Das entstandene Netzwerk dient den Kommunen und „technischen Partnern“ zum Wissens-, Erfahrungs- und Methodenaustausch sowohl auf lokaler als auch transnationaler Ebene.

Die Pro Arbeit des Kreises Offenbach koordiniert als „technischer Partner“ federführend den Prozess mit entsprechender personeller Ressource und unterstützt und berät bei der Analyse, Durchführung und Implementierung. Die

Auswertung der Integrationsarbeit wird von einer spezialisierten Firma mit

wissenschaftlichen Standards erfolgen, beauftragt durch den Europäischen Rat.