Wie die Geschichte rund um den 90. Geburtstag von Miss Sophie angefangen hat, wird indes niemand wirklich wissen. Im Stück „Dinner for One - Wie alles begann...“, aus der Feder von Autor Volker Heymann, bekommen die längst verstorbenen Freunde von Miss Sophie plötzlich ein Leben der etwas anderen Art eingehaucht. Beim Casting für die Rollen verstricken sich Kabarettist Klaus (Reiner Wagner) und seine Bühnenpartnerin Elvira (Gabriele Giersiepen) zusehends in Kommunikationsprobleme. Die Regisseurin Frau Schlenk (Katja Nau) gerät dabei allmählich an den Rand des Wahnsinns, das Publikum dagegen von einer Zwerchfellattacke in die Nächste.
Dass das donnernde „Cheerio“ von Sir Toby ordentlich Schmackes braucht und warum man für das legendäre „Skol“ des Admiral von Schneider einfach mal richtig den Elch raus lassen muss, erfahren die Gäste im Theater Schöne Aussichten im Laufe irrwitziger Dialoge und Spitzfindigkeiten zwischen dem zänkischen Darstellerduo und der Regisseurin. Da können fragwürdige Englischkenntnisse ebenso schnell zur Herausforderung werden, wie die richtige Betonung von Adelsprädikaten. Nicht stillhaltende, schwitzige Finger verschmelzen plötzlich zur Charaktereigenschaft des ach so charmanten Mr. Winterbottom und während der eine meint, sich die Seele aus dem Leib zu spielen, mokiert sich die andere über angeblich peinliches Verhalten. Auf der Suche nach einem Ursprung für das piepsige „Happy New Year, Sophie“ des schüchternen Mr. Pommeroy nimmt das Ensemble sein Publikum sogar mit in den Sandkasten.
Klaus und Elvira finden schließlich ihren Weg als James und Miss Sophie auf die Bühne und präsentieren den Kultsketch beinahe par excellence. Wäre da nicht der ein oder andere Rückfall in das neurotische Zwangsverhalten des Katastrophen-Duos. Während sich Tim Grothe, als Regisseur des Theaterstücks, nach der Premiere über den „grandios harmonischen Dialog zwischen Darstellern und Publikum“ freut, sei es für Besucherin Sabine Böhm vor allem die Mimik auf der Bühne gewesen, die das Ganze „absolut fantastisch“ mache. „Plötzlich sieht man die Geschichte ganz anders“, sagt sie lachend. „Das war sagenhaft gespielt“, resümiert Zuschauerin Liselotte Alix. „Da hat alles gepasst, rundum perfekt.“
Weitere Vorstellungen von „Dinner For One - Wie alles begann...“ finden am heutigen Donnerstag, 14. Dezember, am Samstag, 16. Dezember, sowie am Dienstag, 19. Dezember, jeweils um 20 Uhr im „Thesa“ statt.
Beginn der Sonntagsvorstellung am 17. Dezember ist um 18 Uhr. Einlass ist jeweils 90 Minuten vorher. Karten gibt es im thesa 2.0 Ticketshop in der Schäfergasse 4, Telefon 06074 / 7283663 oder online unter thesa.de