Retten ließ sich davon jedoch nur noch wenig. Denn wie Bayerlei berichtet, war zu erkennen, dass das Wasser meist bis zum ersten Stock stand. „Um die durch Schlamm und Wasser zerstörten Dinge zu beseitigen, haben die Anwohner sie auf die Straße geworfen“, schildert er weiter. Anschließend habe die Bundeswehr den Unrat weggeräumt. Dabei sei es insbesondere darum gegangen, dies möglichst schnell zu erledigen. Denn sei der Schlamm erst einmal trocken, werde er hart wie Beton. „Deshalb mussten auch wir zeitweise darauf achten, dass wir mit unserem großen Auto nicht im Weg stehen“, sagt Beyerlei. Obwohl die Unterstützung dringend gebraucht wurde, sei es schwierig gewesen, die freiwilligen Helfer sinnvoll einzusetzen. Schließlich musste darauf geachtet werden, dass diese sich nicht in Gefahr bringen.
Die drei Dietzenbacher Feuerwehrmänner waren von der Hilfsbereitschaft und dem Zusammenhalt vor Ort beeindruckt. Sie erzählen von etlichen Menschen, die mit Gummistiefeln und Spaten anreisten, um mit anzupacken. Während des Einsatzes versorgten die Einheimischen die Helfer immer wieder mit Essen.
Thomas Makaryk sind jedoch besonders die zehn- bis zwölfjährigen Kinder im Gedächtnis geblieben, die – von oben bis unten mit Schlamm bespritzt – den Unrat wegschaufelten. „Am liebsten hätte ich mir selbst eine Schaufel geholt und mitgeholfen“, sagt er und sein Gesicht verrät auch heute noch, wie nah ihm die Situation ging. Seine Unterstützung sowie die seiner Kameraden war auch am zweiten Einsatztag beim Leerpumpen der Keller gefragt.
„Wir haben dabei gemerkt, dass ein offenes Ohr oft mehr geholfen hat, als das Beseitigen des Wassers“, erzählt Bayerlei. Trotz aller Hilfe, die die Kreisstädter vor Ort leisteten, sei ihnen jedoch wichtig, zu betonen, dass sie keine Helden seien.
Diese Aussage will Bürgermeister Jürgen Rogg zumindest nicht gänzlich stehen lassen. Schließlich hätten sich die Männer in einer Ausnahmesituation befunden. „Ich bin froh, dass ihr wieder gesund da seid“, sagt er. Es sei durchaus ein mulmiges Gefühl, wenn Hilfskräfte aus der eigenen Feuerwehr im Katastrophengebiet seien.
VON ANNA SCHOLZE