Teilnehmer und Betreuer blicken auf die Ferienspiele zurück Wieder Kind sein

Noah, Samuel, Daniel, Remy und Raul hatten während des zweiwöchigen Programms der

Dietzenbach – Die Ferienspiele sind seit vielen Jahren fester Bestandteil der Betreuungsangebote in der Kreisstadt. In den ersten beiden Wochen der Sommerferien treffen sich Kinder zum Spielen und Basteln. Dabei haben sie viel Spaß.

Dieses Jahr finden die Ferienspiele zum neunundvierzigsten Mal statt. Insgesamt 80 Kinder haben ihr Hauptquartier auf dem Gelände des Waldstadions aufgeschlagen. Sie sind coronabedingt auf fünf Gruppen zu je 16 Teilnehmern aufgeteilt. Damit der notwendige Abstand eingehalten wird, ist jeder Gruppe mit ihren beiden Leitern in einem Zelt untergebracht. Die Maskenpflicht kann so entfallen. „Wir haben hier oben natürlich viel Platz und können dafür sorgen, dass die Gruppen sich nicht mischen“, sagt Matthias Deibel, der bereits seit 24 Jahren als Betreuer dabei und heute ins Organisationsteam gewechselt ist. Insgesamt werden die Kinder von 16 Erwachsenen beaufsichtig und vor allem unterhalten.

Denn in den Sommerferienspielen ist erlaubt, was Spaß macht. Während die eine Gruppe „4 gewinnt“ spielt, haben andere Kinder sich dafür entschieden, T-Shirts zu batiken oder Gips-Abdrücke ihrer Hände oder Füße anzufertigen. Langeweile gibt es dort jedenfalls nicht.

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„Dieses Jahr dürfen die Kinder sogar ins Schwimmbad“, sagt Nina Schmunk. Sie ist ebenfalls im Organisationsteam und sorgt dafür, dass alles geregelt abläuft. „Natürlich müssen sich auch die Kinder ordnungsgemäß mit Namen online zum Schwimmen anmelden“, berichtet sie. Es sei jedoch schon ein kleiner Aufwand 80 Mädchen und Jungen online anzumelden. Doch die Hauptsache sei, dass es ihnen Spaß mache. Denn im vergangenen Jahr war das Schwimmbad geschlossen. Auch sei insgesamt bei den Ferienspielen alles sehr gut abgelaufen „Kleine Wehwehchen kommen immer vor, aber es gab keine großen Probleme“, sagt Schmunk.

Und dennoch war es dieses Mal anders als zuvor. Denn die Corona-Pandemie hat die Kinder in eine Art „Trägheitsstarre“ versetzt. „Auf jeden Fall haben sie sich dieses Jahr anfangs anders verhalten, als in den vielen Jahren zuvor“, hat Samir Amyay erkannt, der im Organisationsteam die Teilnehmer betreut und als Vertreter des Bildungshauses für Jugendarbeit zuständig ist. „Gerade die ersten beiden Tage waren sehr betreuungsintensiv“, erzählt er. Die Kinder seien schwer zu motivieren gewesen und hätten oft alleine am Tisch gesessen. „Es gab keine Gruppe, sondern jeder hat sich mit sich selbst oder höchstens mit den direkten Freunden beschäftigt“, führt Amyay seine Beobachtungen weiter aus. Doch nach den anfänglichen Hemmungen seien sie langsam aufgetaut und hätten ihren Platz in den Gruppen gefunden. „Es macht große Freude, wenn wir sehen, wie die Mädchen und Jungen auf einmal wieder anfangen, Kind zu sein“, sagt Amyay.

Und Vergnügen hat es auch den Kindern gemacht. „Es war hier einfach toll“, sagt der zwölfjährige Remy. „Wir hatten sehr viel Spaß.“ Doch etwas traurig ist er dann doch, denn aufgrund seines Alters sind es seine letzten Ferienspiele.

VON BURGHARD WITTEKOPF