Eheleute feierten Diamanthochzeit Auf der Kirmes einst kennengelernt

Rita und Werner Igl sind seit 60 Jahren ein Paar. FOTO:M

Dietzenbach – „Wir haben von Anfang an alles gemeinsam gemacht“, erklären sie wie aus einem Munde, „getanzt, gelacht, gesungen – die Chemie stimmt“. Noch heute lächeln sich Werner und Rita Igl, geborene Instinsky, am Frühstückstisch verliebt an, verraten sie. Geheiratet haben sie am 8. September 1961.

Der 81- und die 83-Jährige lernten sich auf der Kirmes in Castrop-Rauxel kennen, wohin er mit 14 Jahren alleine aus der DDR geflüchtet war. Sie erblickte dort mit einem Zwillingsbruder das Licht der Welt, hat acht Geschwister. Ihm gefiel „die Kleine mit der roten Baskenmütze“ ganz gut.

Da ihre Mutter früh starb und der Vater in der Zeche arbeitet, musste Rita Igl den Haushalt führen. Für diese Tätigkeit qualifizierte sie sich auch in einer Berufsschule. Das Jubelpaar reiste im heißen Sommer 1959 entlang der ausgetrockneten Mosel, doch erst zwei Jahre später, am 8. September, hielt er endlich um ihre Hand an.

Werner Igl war schon als Schlosser und Schreiner im Bergbau beschäftigt, doch die Steigerschule lehnte er ab. Als Hochdruckheizer war er in einem Kohlekraftwerk tätig, wechselte dann zur Caltex-Raffinerie nach Raunheim und absolvierte während der Schichtarbeit eine Ausbildung zum Chemiemeister. Damit ging er ins Labor der Firma Du Pont nach Neu-Isenburg, die Familie erhielt eine Wohnung in Schwalbach im Taunus. Später dann verschlug es sie nach Dietzenbach. Dort wohnten sie zunächst in der Dreieichstraße. 1985 zogen sie ins selbst erbaute Haus am Germanenweg ein. Rita Igl arbeitete in der Bildungsstätte, später bei der Feuerwehr. Seit 46 Jahren wohnt das Paar nun in der Kreisstadt, kennt alle Weinfeste im Umkreis. Er gestaltete Bücher für Freunde und Bekannte, verfasste 100 Gedichte, manche wurden in der Zeitung veröffentlicht. „Ich könnte zwei Nächte lang Witze erzählen“, verweist er auf seine Sammlung.

Knapp 40 Jahre gehörte er dem Chor Frohsinn Germania Dietzenbach an, schrieb 40 Büttenreden und organisierte Maskenbälle. Sie sang gut zehn Jahre bei den Frohsinn-Schwalben. Wegen der Schiffsausflüge schlossen sich beide der Seniorenhilfe Dietzenbach an. Zum Festtag gratulieren Sohn und Tochter, Schwiegertochter und zwei Enkelinnen.
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