Pianist Nuron Mukumi gestaltet den dritten Teil der Dietzenbacher Musiktage Klavierkonzert mit Vogelbegleitung

Der Pianist Nuron Mukumi ist am Konzertflügel in seinem Element. Mit technischer Brillanz, beeindruckender Fingerfertigkeit und viel Gefühl interpretiert er Werke unter anderem von Franz Liszt und Modest Mussorgski. Foto: tsk

Dietzenbach (tsk) – Mit einem Familienkonzert des in Usbekistan geborenen 22-jährigen Pianisten Nuron Mukumi im ARTrium am Park ging der dritten Teil der Dietzenbacher Musiktage mit einem besonderen musikalischen Leckerbissen zu Ende. So leicht und beschwingt wie der junge Pianist den Raum durchquert und sich an den Flügel setzt, so spielerisch und leicht tanzen gleich daraufhin seine Finger über die Tasten, wenn er Franz Liszts „Zwei Legenden“ darbietet. Schon die ersten Töne kullern mit einer spielerischen Leichtigkeit dahin, wie gute Musik dann sein kann, wenn man sein Instrument perfekt beherrscht. Doch Mukumis Technik verbindet sich mit ebenso viel Gefühl. Er erweist sich im Laufe des Programmes als feinfühliger und großartiger Geschichtenenerzähler, wenn er etwa Modest Mussorgskis Klavierzyklus „Bilder einer Ausstellung“ darbietet. Musikmanager Marcel Jung, Initiator und Organisator der Veranstaltungsreihe, die nun zum dritten Mal stattfand, tritt verkleidet als der russische Komponist auf. Mit Bart und einer Flasche Wodka in der Hand. Er erzählt etwas über das Leben Mussorgskis. Dessen Alkoholabhängigkeit sei der Grund gewesen, warum der begabte Musiker bereits als 42-jähriger verstarb. Jung liefert zwischen den zehn einzelnen Stücken des Zyklus weitere Hintergrundinformation. Teilweise illustriert er die Bilder mit Zeichnungen von Uschi Heusel. Etwa bei dem Ballett der unausgeschlüpften Küken. Dann erzählt Mukumi die Geschichten der einzelnen Bilder am Flügel. Ihm gelingt es feinste Nuancen der Handlung, sowie die Charaktere der Protagonisten treffend zu schildern. Da poetische Akzente setzen, dort geheimnivoll zu agieren, dann wieder feierlich getragen und im nächsten Moment wieder energisch werdend, je nachdem, was die Komposition verlangt. Auch die feinen Wendungen innerhalb eines Disputes (etwa eines Streit unter Kindern, eines der Bilder einer Ausstellung), kann er überzeugend musikalisch umsetzen. Er beherrscht sicher und souverän die gesamte Klaviatur. Ganz bezaubernd: bei dem ersten Stück der Legenden, das Franz von Assisi und seiner Vogelpredigt gewidmet ist, beweist der Pianist, dass Musik eine universelle Sprache ist. Wohl von seinen Klängen inspiriert, trällert ein Vogel lauthals unter der Decke des Wintergartens im Hotel ARTrium am Park im Duett mit dem Pianisten um die Wette – ein zauberhafter und besonderer Augenblick. Der Piepmatz will wohl unbedingt auch seinen Teil zum Konzert beitragen. Liszt hätte seine Freude daran gehabt. Wenn Mukumi ein Stück beendet hat, schenkt er den Zuhörern ein offenes Lächeln. Die Veranstaltung ist ein Vergnügen für beide Seiten. Kein Wunder, dass nachdem der letzte Ton verklungen ist, nicht nur der wohlverdiente Applaus, sondern auch Bravorufe zu hören sind. Stefan Dupré ist einer der Besucher der Veranstaltung. Er lebt seit 15 Jahren in der Kreisstadt und ist vielseitig kulturell interessiert. Er hat selbst in Frankurt in drei Chören gesungen und ist der Musik sehr zugetan. Dupré lobt den Künstler: „Mukumi ist ein sehr virtuoser Pianist mit toller Fingerfertigkeit und einem ganz tollem Timbre im Anschlag und sehr viel Gefühl für den Komponisten.“ Für Brita Conrad aus Rödermark ist es der erste Besuch der Dietzenbacher Musiktage. „Mit hat es sehr gut gefallen“, erklärt sie. Besonders die ersten beiden Stücke haben es ihr angetan. Die nächsten Dietzenbacher Musiktage sind für September 2019 geplant.