38. Frauenfrühstück im Dietzenbacher Bürgerhaus Krimis, Puppen und der Fluch der bösen Tat

Heike Michaelis und Regina Fischer – zusammen das „Duo Ladybirds“ – hatten so manche Kriminalgeschichten parat, die sie mit Musikstücken aus Oper über Jazz bis Hardrock an Instrumenten, wie Piano, Saxophon und E-Gitarre untermalten. Dazu wurden sie von zwei Handpuppen unterstützt: Schlangendiva Celina Python und Dichter Götz, der erstere sehr verehrt. Foto: Drücke

Dietzenbach (zds) – Viele verschiedene Instrumente, Musikstile und Leichen auf der Bühne und ein reichhaltiges Frühstücksbuffett im Zuschauerraum – Beim mittlerweile 38. Frauenfrühstück im Dietzenbacher Bürgerhaus standen Kunst und Buffett gleichermaßen auf dem Programm.

Zusammen hatten das Frauenbüro der Kreisstadt, die Kulturplanung und die Volkshochschule wieder zum Frauenfrühstück ins Bürgerhaus eingeladen, wo zum ersten Mal das neue Team der Ratsstube für das Frühstücksbuffet zuständig war – das sehr gut ankam. Mit ihren Kriminalgeschichten sorgte das „Duo Ladybirds“ für die Unterhaltung.

Zwar stand der Weltfrauentag nicht im Fokus des Vormittags, dennoch machte Bettina Kuse, Frauenbeauftragte der Kreisstadt, auf die aktuelle Lage aufmerksam. Den Frauen in Deutschland gehe es nicht schlecht, aber gebe es noch immer deutliche Gehaltsunterschiede zwischen Männern und Frauen. Auch häusliche Gewalt lasse sich in unserer Gesellschaft nicht leugnen. Mit der aktuellen „MeToo“-Bewegung ist sie aber guter Dinge, dass sich das bessern wird. Danach stand der Vormittag ganz im Zeichen guter Unterhaltung. „Die Frauen wollen ein Stück raus aus ihrem Alltag und sich amüsieren“, beschreibt Kuse die Tatsache, dass politische Themen die Veranstaltung nur am Rande prägen.

Heike Michaelis und Regina Fischer – zusammen das „Duo Ladybirds“ – hatten dafür so manche Kriminalgeschichten parat, die sie mit Musikstücken aus Oper über Jazz bis Hardrock an Instrumenten, wie Piano, Saxophon und E-Gitarre untermalten. Dazu wurden sie von zwei Handpuppen unterstützt: Schlangendiva Celina Python und Dichter Götz, der erstere sehr verehrt. Einfach hat er es mit der Diva aber nicht. Auch Michaelis und Fischer haben so manche Schwierigkeiten mit ihr. Schon im ersten Lied „Ohne Krimi geht sie nicht ins Bett“ sprechen sie ein erstes Problem an. Während die krimiliebende Schlange abends mit ihrer lauten Art zu Lesen die zwei Musikerinnen vom Schlafen abhält, können die beiden nur noch in eine Bar flüchten. „Celina hat den Krimi und Interpol, und wir den Alkohol“ ist da ihre Devise geworden.

Neben persönlichen Geschichten, rezitieren sie aber auch Gedichte und Kurzgeschichten, wie zum Beispiel „Gattenglück“ von Jan Schröter, die das Böse in all seinen Formen behandelt. Ereignet sich zu Beginn mit einem Zugunglück noch eine böse Tragödie, geht das Böse zu Fantasien über: Wie kann die eigene Lebensversicherung kassiert werden, um sich zusammen mit seiner Frau ein schönes Leben zu machen? Die Gattin selber hat aber schon einen ganz anderen Plan: ihren Mann vergiften. Dem bösen Plan folgt die böse Tat.

Beim Kriminaltango hingegen geht es wieder recht heiter zu. Kurzerhand greift sich Michaelis eine Frau aus dem Publikum und zeigt, wie Tangotanzen geht.

Celina und Götz haben dabei zwischendurch immer wieder ihre großen Auftritte. Während Celina der Opernmusik sehr zugeneigt ist, versucht Götz sich im Rap und Poetry-Slam.

Dabei sind die beiden extravaganten Handpuppen aber auch immer wieder in Interaktion mit dem Publikum und kommen sich gegenseitig endlich etwas näher.

Eine solche Abwechslung ist für viele Frauen nur einer der Gründe, sich das Frauenfrühstück nicht entgehen zu lassen. „Man lernt auch mal andere Frauen kennen“, findet Besucherin Manuela Pohl ihren Gefallen daran. Juliana Matthäi schätzt zudem noch die lockere Atmosphäre, die das Frühstück den Frauen bietet.

Karten für das nächste Frauenfrühstück im Herbst sind bei der Volkshochschule Dietzenbach schon jetzt wieder zu kaufen.