Skulp-Touren-Park lädt zum Flanieren ein Kunst zum Anfassen entlang des Bieberbachs

Etwas versteckt am Bieberbach steht ein Tisch in goldener Farbe. Obgleich die Oberfläche eine Holzstruktur aufweist, ist das Objekt aus Bronze gegossen und vergoldet. Foto: Kammermeier

Dietzenbach (tsk) – Ein kulturelles Kleinod ist entlang des Dietzenbacher Bieberbaches platziert. Gemeint sind die vier Kunstwerke, die anlässlich des Hessentages im Jahr 2001 dort ihren Platz gefunden haben.

Kunst zum Anfassen soll es sein und ist es geworden. - der Skulp-Touren- Park. Denn Dietzenbachs Bürger integrieren die Kunstwerke in ihren Alltag ein. Oft sieht man einige Personen auf dem Kunstwerk mit dem Namen „Stilleben“ von Margit Seiler sitzen, auf der Bank, oder auf dem weißen, stilisierten Kinderwagen. Nicht erst, nachdem sich dort ein Pokemon-Treffpunkt befindet. Begegnungen sollten die Kunstwerke schaffen. Und dies scheint ihnen auch gelungen zu sein.

So saßen tatsächlich drei Jugendliche gemütlich auf dem Kunstwerk „Stilleben“ als in der vergangenen Woche eine Führung von Claudia Härtl-Kasulke und dem Ersten Stadtrat Dieter Lang stattfand. Sie blieben auch gelassen dort hocken, als die große Menschengruppe sich um sie platzierte und das Kunstwerk erklärt wurde. Manch neue Information haben sie quasi im Vorbeigehen damit auch erhalten.

Zuvor startete die Führung an dem Kunstwerk „Der Traum“ von Ernst Stark. Etwas versteckt am Bieberbach steht ein Tisch in goldener Farbe. Obgleich die Oberfläche eine Holzstruktur aufweist, ist das Objekt aus Bronze gegossen und vergoldet. Vom Künstler wurde die Urform aus einem Stück Holz gefertigt. Was soll man nun mit dem Tisch? Was einem beliebt! Anschauen, anfassen, darauf setzen, ein Picknick veranstalten. Den Möglichkeiten sind kaum Grenzen gesetzt.

Erst kürzlich wurde das dritte Kunstwerk „Möbel und Kuchen“ wieder durch einen neuen Anstrich optisch hergerichtet. Dass das Objekt aus Beton von Karsten Bott viele Tonnen wiegt, erfuhr man vom Ersten Stadtrat Lang. Um die Torte sind in Beton gegossene Möbel vom Sperrmüll. Besonders ein Ledersessel soll aufwändig in der Herstellung gewesen sein.

Beim letzten Objekt der kleinen öffentlichen Kunstmeile, mit dem Titel „Die Romeo und Julia Komplexhütte“ von Marko Lehanka erfuhr man, dass eigentlich noch eine Bank zum Verweilen eingeladen hatte. Inzwischen nicht mehr an Ort und Stelle, bietet die Hütte zumindest im Falle eines Regenschauers einen guten Unterschlupf. Das Prasseln der Regentropfen auf das verzinkte Wellblechdach entfaltet seinen eigenen Reiz.

26 Arbeiten wurden bei dem damals bundesweit ausgeschriebenen Kunstwettbewerb eingereicht. Thema war: „Kreativ das Leben leben – Kunst im Dialog mit den Generationen“. Vier Kunstwerke davon wurden umgesetzt.

Annemarie Sonn aus Steinberg nahm an der Führung teil. Sie kennt die Kunstobjekte in- und auswendig. Hat sie sie doch bei gemeinsamen Spaziergängen mit ihrem Enkel zusammen mit ihm oft fotografiert. Die Führung hat ihr nun viel Hintergrundinformation geliefert. Darüber freut sich auch ihre Bekannte Magda Schandner, die gerne im Wald, oder eben hier am Bieberbach unterwegs ist.

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