Theater Schöne Aussichten mit neuer Donnerstagsreihe Kunst und Handkäs

Freuen sich auf die Bühne und das Publikum: Reiner Wagner und Susanne Fey.

Dietzenbach – Die Coronamaßnahmen sind seit Anfang April gelockert und allmählich tut sich auch wieder etwas in der Dietzenbacher Kulturszene.

Und so hat auch schon im Theater Schöne Aussichten (Thesa) am Harmonieplatz der Frühlingsputz stattgefunden – sowohl in den Räumlichkeiten als auch im Spielplan. Während das Interieur des Wohnzimmertheaters wieder zu altem Glanze gefunden hat, zeigt sich im Programm ein frischer Wind: Ab Mai startet die Donnerstagsreihe von Inhaber Reiner Wagner, in der Hirnschmalz und Lachmuskeln beansprucht werden.

„Jeden Donnerstag bieten wir etwas anderes, das die Besucher schon kennen oder neu kennenlernen dürfen“, beschreibt Wagner das Konzept.

So erwartet an jedem ersten Donnerstag im Monat die „Thesa Open Mic“-Bühne, die den Beinamen „Rampensauereien auf der Thesa-Bühne“ trägt. Dahinter verbirgt sich das Konzept der „Comedy Stage“: Kleinkünstler, Kabarettisten und Comedians präsentieren in kleinen Happen für jeweils 15 Minuten Auszüge aus ihrem Repertoire und machen Appetit auf mehr. Wem’s nicht schmeckt, wartet auf den nächsten Gang – oder kommt am zweiten Donnerstag des Monats wieder.

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Dort lädt Wagner zum ebenfalls bekannten „Thesa-Quizzing“ ein, das der Theaterhäuptling als „altbewährt mit Neuheiten“ ankündigt. Besucher rotten sich in Gruppen zusammen und treten gegeneinander an.

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Der Theaterhäuptling verspricht: „Bei der Moderation werden wir uns immer mal abwechseln.“ So schlüpfen Susanne Fey und Chris Visone, die zusammen mit Wagner das Theater leiten, nicht nur in ihre Theaterrollen, sondern stellen auch ihr Können als Moderatoren unter Beweis.

Am dritten Donnerstag im Monat präsentiert das Thesa-Team mit dem „Song Slam“ ein neues Format. „Hier ist jeder angesprochen, der gerne Musik macht, egal ob eigene Lieder oder Coversongs“, sagt der Inhaber. Auch Gesang und Playback sei willkommen. Die Künstler treten dabei ebenfalls im 15-Minuten-Rhythmus auf. Die Reihe am vierten Donnerstag des Monats wird voraussichtlich im Juni gestartet und steht ganz im Zeichen der Literatur. Dort dürfen Autoren ihre Werke vorstellen oder Stücke im Tandem vorgetragen werden. „Autoren haben die Möglichkeit, vor ‚neutralem‘ Publikum zu lesen, und nicht nur vor Verwandten und Freunden“, betont Wagner. Ansonsten läuft das Konzept ebenso „frei Schnauze“ wie das musikalische Pendant, jedoch mit einem weiteren Schmankerl: Die Beiträge werden aufgenommen und zu einem Podcast verarbeitet.

Die Vorfreude auf das Programm sieht man dem Theaterhäuptling an. „Trotzdem bleiben Zweifel, aber die Hoffnung ist größer“, meint er und bezieht sich damit auf die Tatsache, dass das gesamte Programm mehrfach der Pandemie zum Opfer gefallen ist. Natürlich habe die Situation Skepsis aufkommen lassen, aber der 67-Jährige will weitermachen. „Schließlich muss immer noch das Stück ‚Männerschnupfen‘ nachgeholt werden, das 2020 geplant gewesen ist“, sagt er. Für etwas mehr Normalität sorgen auch das Innenleben des „Wohnzimmertheaters“: Während der Phasen, in denen weniger Publikum zugelassen gewesen ist, hatte sich Wagner von der Thesa-typischen Bestuhlung mit den Tischen verabschiedet und „klassische“ Stuhlreihen vor die Bühne gestellt. Nun ist wieder die traditionelle Bewirtung mit Handkäs und Co. möglich. Und auch der Luftfilter hat sich in das Bild, das nun fast wieder ist wie vor der Pandemie, recht gut eingefügt.

Neben der Donnerstagsreihe lädt das Thesa auch wieder mit weiterem Programm ein. Im Sommer sind außerdem erneut Open-Air-Termine auf dem Harmonieplatz geplant. „Dennoch merkt momentan die ganze Branche, dass die Menschen noch ziemlich zurückhaltend sind“, berichtet Reiner Wagner. Wer diesem Trend entgegenwirken möchte, erhält Karten auf thesa.de.

Von Lisa Schmedemann