Briefmarken- und Münzensammler-Verein Dietzenbach lädt zum Großtauschtag ins Capitol. „Ländersammlungen sind auch weiterhin sehr beliebt“

Am 5. Dezember 2019 erscheint in der Serie „Helden der Kindheit“ unter anderem das Motiv „Heidi“ mit einem Nennwert von 60 Cent. Foto: p

Dietzenbach (red) – „Die ersten Briefmarken, die vor rund 175 Jahren heraus kamen, wurden am Postschalter mit der Schere vom Bogen geschnitten“, erläutert Heinz Friedberg, der Vorsitzende des Briefmarken- und Münzensammler-Verein Dietzenbach. „Das war unbequem und findige Postmeister haben sie mancherorts zum schnelleren Trennen die Bögen mit einem Durchstich versehen. Bald wurden schon bei der Herstellung die bis heute bewährten Lochreihen eingeführt, die beim Trennen der Marken die Zähnung ergeben. Die inzwischen populären Selbstklebemarken werden mit gewelltem Rand gestanzt. Nur einige spezielle Ausgaben sind heute noch geschnitten“.

Für die Postkunden, die einen Brief verschickten, zähle in erster Linie der Nennwert und das auf den Marken dargestellte Motiv, so Friedberg. Sei letzteres doch stets ein Spiegelbild der Kultur des Herausgeberlandes.

Auch Philatelisten hätten dies längst erfasst und sammelten Briefmarken nicht nur nach Ländern. Viele konzentrierten sich auf Blumen, Automobile, Schiffe, Flugzeuge, Tiere, Sport und andere Motive. „Natürlich sind Ländersammlungen weiterhin sehr beliebt“, erläutert der Vereinsvorsitzende. „Dabei kann man sich auf bestimmte Zeiträume festlegen oder bestimmt Ausgabeanlässe. Ein Beispiel für letzteres ist die jedes Jahr erscheinende Ausgabe „Moderne Kunst in Österreich“. Deutschland-Sammler haben die Wahl zwischen Bundesrepublik, DDR, Deutsches Reich, Bayern, Baden und anderen Altdeutschen Staaten sowie sogenannten Nebengebieten wie etwa den früheren Deutschen Kolonien“.

Gesammelt würden aber nicht nur Briefmarken, sondern auch Briefe mit interessanten Stempeln, seltenen Portostufen und ungewöhnlichen Destinationen sowie Ansichtskarten und auch Münzen. Bei den Ansichtskarten seien vor allem Exemplare aus dem 19. Jahrhundert und aus der Jugendstilzeit sehr begehrt. Bei Münzen gehe die Sammelleidenschaft sogar bis in die Antike zurück. „Um an den Anfang zurückzukommen: Geschnittene Marken gibt es heute wieder: Deutsche Automatenmarken werden nach dem Werteindruck automatisch von einer mit Transportlöchern versehenen Rolle mit Vordrucken abgeschnitten“, sagt Friedberg. „Zurück bleiben je zwei „halbe Löcher“ an der oberen und unteren Kante“.

Was immer ein Sammler suche, beim Großtauschtag des Briefmarken- und Münzensammler-Vereins Dietzenbach habe er Chancen, fündig zu werden. Der Großtausch am kommenden Sonntag, 24. November, im Capitol am Europaplatz 2 in Dietzenbach beginnt um 8.30 Uhr und endet gegen 14 Uhr. Besucher von auswärts parken kostenlos am Rathaus-Parkplatz oder erreichen das Bürgerhaus in wenigen Minuten von der S-Bahn-Station Dietzenbach Mitte.

Alle gängigen Kataloge, UV-Lampe und andere Hilfsmittel sind vorhanden. In Zweifelsfällen finden sich unter den Vereinsmitgliedern erfahrene Experten für viele Sammelgebiete, die mit Auskünften und Informationen helfen. Alle Sammler sind herzlich willkommen, auch wenn sie keinem Verein angehören. Für junge Sammler gibt es eine Wunderkiste, aus der Briefmarken zum Start oder zum weiteren Ausbau einer bereits vorhandenen Sammlung gratis herausgesucht werden dürfen.