Peter und Christoph Raschke geben Kunstwerk von Erhart neues Zuhause Der Lebenskreis des Rotlachses

Christoph Raschke und sein Vater Peter haben den Sockel für Harro Erharts Kunstwerk „Der Fischstein“ aus Granitplatten gestaltet. Foto: wittekopf

Dietzenbach – Der Lebenskreis des Rotlachses hat den Dietzenbacher Künstler Harro Erhart so beeindruckt, dass er ihn in seinem Kunstwerk „Der Fischstein“ wiedergegeben hat.

Der rote Fisch, der mehrere Kilogramm Lebendgewicht erreicht, wird in einem Süßwasserfluss geboren, wandert ins Meer und kehrt zum Laichen und Sterben an die Geburtsstätte zurück. Sein Werk, das Erhart aus Rotlava geschaffen hat, steht am Eingang zum Garten der Religionen auf dem Friedhof an der Darmstädter Landstraße und symbolisiert diesen Lebenskreis: „Geburt, Leben und Sterben“ (wir berichteten). Lange stand das Kunstwerk fast unbemerkt auf dem Rasen zwischen Baumgräbern und Sträuchern. Jetzt hat es seinen verdienten Platz auf einem Sockel erhalten.

Das Projekt wurde vom Gartenamt der Städtischen Betriebe der Stadt in Zusammenarbeit mit Harro Erhart ins Leben gerufen. „Ich war von Anfang in das Projekt eingebunden und habe den Entwurf dazu geliefert“, sagt der 1939 in Frankfurt geborene Erhart. Den Auftrag für den Sockel erhielt der Dietzenbacher Steinmetz Christoph Raschke, tatkräftig unterstützt durch seinen 76-jährigen Vater Peter. „Wir haben uns natürlich gefreut, dass wir diesem besonderen Kunstwerk ein neues Zuhause geben können“, erklärt Christoph Raschke, der mit seiner Firma „Steinmetz Kühn / Christoph Raschke“ in der Johannes-Gutenberg-Straße sitzt und schwerpunktmäßig alte, denkmalgeschützte Gebäude restauriert. Der Entwurf sah einen Sockel mit ungefähr einem Meter Kantenlänge vor und sollte aus Naturstein gemauert werden. Das Material war nicht einfach zu finden, denn hochwertige Steine sind in der Regel Mangelware. Schließlich wurde Raschke in Gadernheim im Odenwald fündig. Dort lagerten noch große Granitplatten in einem Steinbruch, der schon seit 40 Jahren nicht mehr in Betrieb ist. „Wir haben die Platten geholt und in Steine gebrochen“, erklärt Christoph Raschke. Anschließend mussten diese Steine bearbeitet und zu einem Sockel zusammengestellt werden. Mehrere Tage hat Peter Raschke daran gearbeitet. Der gemauerte Sockel, der ungefähr zweieinhalb Tonnen wiegt, wurde schließlich mit Zement ausgegossen und an seinen jetzigen Platz gebracht. Künstler Erhart möchte den Garten der Religionen möglichst bald selbst Besuchen und das fertige Ensemble in seiner ganzen Natur begutachten.
bw