120 Kinder nehmen an städtischen Ferienspielen teil Lösen von Rätseln hilft, das Diebesgut zu finden

Besonders hoch hinaus flogen mit einer Grußkarte versehene Luftballons, die die Kinder in der ersten Ferienspiele-Woche steigen ließen. Ein Ballon wurde vom Nordwind mehr als 200 Kilometer bis nach Freiburg geweht, von wo sich der Empfänger der Luftpost zurückmeldete. Foto: Ratzka

Dietzenbach (ar) – „Wie im Flug ist die Zeit vergangen – um unserem Motto treu zu bleiben“, resümiert der Leiter der Ferienspiele Samir Amyay. Während im Hintergrund fleißig an Specksteinen gewerkelt wird und sich der Nachwuchs auf dem Kunstrasenfeld beim Fußball austobt, bekräftigt er: „Wenn man sieht, mit welcher Freude die Kinder morgens ankommen, haben wir das Gefühl, alles richtig gemacht zu haben.“

Zu Beginn der zweiwöchigen städtischen Ferienspiele sind die Teamer in einem selbst gebastelten Flugzeug aus Pappe angekommen. Aus diesem wurde ein Koffer mit wichtigen Informationen geklaut. Die Kapitänin händigte den Kindern lediglich eine kryptische Notiz aus, auf Basis derer sie Schritt für Schritt durch das Lösen von Rätseln und Meistern verschiedener Prüfungen dem Diebesgut näher kommen. Sollten sie den Koffer wiederfinden, verbirgt sich darin für alle eine kleine Überraschung.

Das Teambuilding innerhalb der Gruppen sei ein wichtiger Aspekt bei der Zusammenstellung der Spiele gewesen, erläutert Amyay. Beim Klettern im Hochseilgarten ist es wichtig, den Mitgliedern seines Teams zu vertrauen. Die Kleingruppen sorgen nämlich stets dafür, dass jeder alle Hindernisse meistert, auf diese Art über seinen eigenen Schatten springt und Mut beweist.

Am ersten Freitag haben die Kinder den „Kleinen Flugschein“ erworben, für den sie allerdings einiges leisten mussten: Klassiker wie Sackhüpfen und Torwandschießen oder auch den Inhalt eines Wassereimers nur mittels des Saugvolumens eines Schwamms in einen anderen Eimer transportieren. „Es kam besonders auf Schnelligkeit, Geschicklichkeit und gute Absprache untereinander an“, berichtet Amyay.

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Der elfjährige Ricardo ist zum ersten Mal dabei und bisher hat er die Teilnahme nicht bereut: „Am meisten Spaß macht mir bis jetzt das Fußballturnier.“ Mit seinem Team, den Pájaros, hofft er, ins große Finale einziehen zu können, um gegen die Mannschaft der Betreuer antreten zu dürfen. Mit diesen sei er auch mehr als zufrieden. „Macht schon Spaß und vor allem verstehen sie zum Glück viel Spaß“, bekräftigt er.

Fabian und Abdullah geben sich ebenfalls zuversichtlich. Sie als Mitglieder der Gruppe Space-X rechnen sich auch hohe Chancen auf das Endspiel aus. Der zehnjährige Fabian ist schon seit vier Jahren dabei, ein Ferienspielveteran sozusagen. „Mit meiner Gruppe komme ich echt gut klar und habe neue Freunde gefunden“, erzählt er. Abdullah, der ein Jahr älter als sein Freund Fabian ist, scheint besonders zufrieden mit seiner Kreativarbeit an den Specksteinen zu sein. Diese habe ihm am meisten Spaß gemacht. Damit den Teilnehmern ein derart buntes und durchdachtes Programm geboten werden kann, bedarf es einer intensiven Vorbereitung und Planung. Darauf wurde in diesem Jahr besonders viel Wert gelegt. Gerade, weil es unter den Betreuern viele Neulinge gab und diese zunächst gründlich eingewiesen wurden, damit sie ihre Aufgabe souverän erfüllen können. Eine 23-köpfige Gruppe betreut Luca Sanna, der diesen Job nun zum zweiten Mal übernommen hat. Bemerkenswert findet er, wie schnell die Kinder untereinander soziale Kontakte knüpfen und sich dementsprechend in den zwei Wochen ein richtiger Zusammenhalt bilde.

„Es gab natürlich Tage, die schon ein bisschen anstrengend waren“, findet er.

Unschön sei es auch gewesen, den Kindern, die im Freibad durch rote Badekappen als Nichtschwimmer gekennzeichnet waren, sagen zu müssen, dass sie leider nicht in die tieferen Becken zu ihren Freunden dürfen.

„Zum Glück hat man immer im Nachhinein die Möglichkeit, nochmals mit ihnen zu sprechen. Da zeigt sich dann, dass eigentlich jeder Verständnis für diese Sicherheitsmaßnahme hat.“ Er freue sich, so wie die meisten der Teilnehmer auch, besonders auf das Abschlussspiel der Betreuer gegen das Siegerteam der Kinder.