„Arielle“-Aufführung im Dietzenbacher Bürgerhaus Die Meerjungfrau, die gerne ein Mensch werden will

Die Nachwuchs-Artisten bezauberten nicht nur mit perfekter Kostümierung und Maske. In schwierigen Acts der Boden- und Luftakrobatik zeigten sie, was sie während des ganzen Jahres im Zirkusunterricht gelernt haben. Foto: Dreger

Dietzenbach (scho) – Wenn im großen Saal des Dietzenbache Bürgerhauses bunt gekleidete Kinder die Bühne beherrschen, Musiker die vielfältigsten Stücke spielen und ein Bühnenbild fantasiereiche Welten offenbart – dann ist die Zeit des Weihnachtsmärchens in der Kreisstadt..

Zum neunten Mal hat eine Kooperation von örtlichen Institutionen und Künstlern zu einer Geschichte geladen, die als Auftakt der Adventszeit für die richtige Stimmung sorgen soll. In diesem Jahr steht „Arielle“ auf dem Programm, die Erzählung von der kleinen Meerjungfrau, die so gerne ein Mensch werden will und sich unsterblich in den Prinzen Eric verliebt. Die Akrobaten des Kinder- und Jugendzirkus Chicana, eine Orchestergruppe der Musikschule, die Künstlerin Uschi Heusel sowie die Veranstaltungstechnik des Bürgerhauses verwandeln den Stoff in eine lebendige Darbietung, die groß und klein ein zeitweises Abtauchen aus dem Alltag ermöglicht.

Böse Meerhexe Ursula spielt eine wichtige Rolle

Zum Inhalt:

Arielle ist die Tochter von Triton, dem König der Meere. Den Menschen zugeneigt, verliebt sie sich in den Prinzen Eric, der gleich neben der Küste lebt. Doch bis sie tatsächlich ein Mensch werden kann und Eric heiraten darf, entwickelt sich eine turbulente Handlung, in der nicht zuletzt die böse Meerhexe Ursula eine wesentliche Rolle spielt.

Das Geschehen auf der Bühne bestimmen rund 70 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene aus dem Zirkus-Team. Dabei bezaubern die Nachwuchs-Artisten nicht nur mit perfekter Kostümierung und Maske. In schwierigen Acts der Boden- und Luftakrobatik zeigen sie, was sie während des ganzen Jahres im Zirkusunterricht lernen. „Wir proben eigentlich immer“, sagt Diana Williams, die gemeinsam mit ihrer Tochter Sheila den Zirkus leitet. Denn nicht nur körperliche Gewandtheit gehört zu den erfolgreichen Darbietungen, auch kontinuierliches Krafttraining muss sein.

Und so wirbeln Meerjungfrauen über die Bühne und durch die Luft, kleine Gaukler zeigen ihre Kunst mit dem Diabolo und die garstige Meerhexe Ursula macht durch ihren Gesang beinahe die Bösewicht-Attitüde vergessen. Doch alles Bühnengeschehen wäre nichts ohne die musikalische Begleitung durch das Musikschul-Orchester.

Einmal mehr ist es Joachim Neumann, Leiter der Musikschule und Christian Tutschek, Klavierlehrer und Arrangeur der Musiksequenzen gelungen, das passende tonale Beiwerk zu schaffen. „Viele Stücke müssen wir umschreiben, manches völlig neu hinzufügen und am Ende bedarf solch eine Aufführung immer noch einer gewissen Flexibilität“, sagt Neumann.

Die passende Abrundung findet das Bühnengeschehen schließlich durch die liebevoll gezeichneten Hintergrund-Bilder der Künstlerin Uschi Heusel. Auf der Bühne erscheinen Sturmszenen, farbenfrohe Unterwasserbilder, ein prächtiges Schloss und das bunte Treiben eines Marktes. Den roten Faden der Geschichte halten kurze Schilderungen, gesprochen von Barbara Scholze aus dem Bühnenhintergrund.

Diese solcherart echte Dietzenbacher Produktion darf sich denn auch bei jeder der insgesamt drei Aufführungen über ein volles Haus freuen. Das zeigt den Bedarf an einem Weihnachtsmärchen in der festlichen Zeit.

Belohnt wird aber ebenso das kreative Potenzial aller Beteiligten.

„Angesichts klammer öffentlicher Kassen kann sich lange nicht mehr jede Kommune so ein Stück in der Vorweihnachtszeit leisten, wir freuen uns, dass wir alle miteinander in Dietzenbach so etwas ermöglichen können“, sagt Diana Williams.

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