Dietzenbacher Feuerwehrmuseum ist wieder geöffnet Menschenrettung im Laufe der Jahrzehnte

Frisch raus geputzt präsentierte sich das Feuerwehrmuseum an der Rathenaustraße zur Eröffnung nach der Winterpause am vergangenen Wochenende. Im Mittelpunkt der Jahresausstellung steht das Thema „Technische Hilfeleistung“ in den 1970er und 80er Jahren. Foto: Dreger

Dietzenbach (zsd) – Frisch raus geputzt präsentierte sich das Feuerwehrmuseum an der Rathenaustraße zur Eröffnung nach der Winterpause am vergangenen Wochenende. Im Mittelpunkt der Jahresausstellung steht das Thema „Technische Hilfeleistung“ in den 1970er und 80er Jahren. Gleich am Eingang fällt die große Notrufsäule auf, mit der die Rettungskräfte zur damaligen Zeit an vielen Stellen in der Stadt alarmiert werden konnten. Wie die Einsatzkräfte vor vier Jahrzehnten vorgingen, wenn es darum ging, unter Trümmern eingeklemmte Menschen, etwa nach einem Hauseinsturz unter anderem mit pneumatischen Hebekissen zu befreien, ist ebenso szenisch dargestellt, wie die Personenrettung aus einem Kanalschacht.

Gleich daneben gibt es einen Autounfall, bei dem hydraulische Geräte wie Rettungsschere und -spreizer zum Einsatz kommen. „Wer mag, kann die Geräte auch gerne mal heben, um ein Gefühl für das Gewicht zu bekommen“, bietet der Vorsitzende der Feuerwehrvereinigung, Bernhard Eifinger an. So eine Schere könne je nach Ausführung schon mal mehr als zehn Kilo wiegen, ergänzt er. Mit leuchtenden Augen läuft auch der dreijährige Max mit seinen Eltern durch die Ausstellung und schaut sich von den großen Werkzeugen bis zu den kleinsten Modellautos alles genau an. Der Lego-Nachbau der Dietzenbacher Feuerwache und die dazugehörigen Einsatzfahrzeuge gefallen ihm am besten, gibt er zu.

Uniformen und Ausrüstung

Bis 1980 war das Museum noch als Dietzenbacher Feuerwache in Betrieb, im Turm wurden die Schläuche, nach der Reinigung, zum Trocknen aufgehängt. „Das konnte schon einige Tage dauern, bis so ein Schlauch wieder trocken und einsatzbereit war“, erläutert Jürgen Ebert. In der heutigen Feuerwache an der Rodgaustraße gibt es für diese Arbeiten eine spezielle Reinigungs- und Trockenanlage. Viel über die Entwicklung der Feuerwehr erfahren interessierte Besucher auch durch die Uniformen und Ausrüstungsgegenstände in den Vitrinen. Zahlreiche Helme, von Messing aus dem neunzehnten Jahrhundert bis zum heute gebräuchlichen Kunststoff, zeigen neben Strahlrohren oder Atemschutzgeräten einen Querschnitt durch die Geschichte der Brandbekämpfung.

Viel zu bestaunen gibt es auch für den siebenjährigen Lars und seinen Bruder Jan (6). Gemeinsam mit Yannick (6) drehen sie ihre Entdeckungsrunde durch das Museum. Mit kräftiger und fachkundiger Unterstützung gehört für Yannick dann auch ein beherzter Griff zur Rettungsschere dazu. Wer sich bereits früh für die Feuerwehr interessiert, kann ab dem 6. Lebensjahr in die Kinder- und ab dem 10. Lebensjahr in die Jugendfeuerwehr eintreten.

Bis Ende Oktober ist das einzige Feuerwehrmuseum im Kreis Offenbach jeden Sonntag von 10 bis 12 Uhr geöffnet, der Eintritt ist frei. „Für Schulklassen, Kindergärten oder andere Gruppen bieten wir aber auch Sonderführungen an“, erklärt Bernhard Eifinger. Informationen zur Feuerwehrvereinigung, zum Museum oder Kontakt zur Terminvereinbarung gibt es unter ?06074/9172114 oder im Internet auf feuerwehr-dietzenbach.de.