„Fest ohne Grenzen“ bietet internationales Programm Musik, Tänze und jede Menge kulinarische Köstlichkeiten

Das Bühnenprogramm stand ganz im Sinne des „Miteinander Zusammenlebns“ und bot einen Mix aus Musik und Tanz der Kulturkreise. Orientalische Bauchtänze in bunten Gewändern animierten manchen Besucher dazu, mitzutanzen. Foto: bw

Dietzenbach (bw) – „Dietzenbach ist multikulturell, international, Dietzenbach ist hipp.“

Mit diesen Worten begrüßte Erster Stadtrat Dieter Lang die Gäste zum „Fest ohne Grenzen.“

Wie in den Jahren zuvor dient das Fest der Völkerverständigung. Menschen jeder Nation treffen sich hier und essen, singen und tanzen gemeinsam.

Dieses Jahr stand das Fest allerdings unter keinem guten Stern, denn der Termin war unglücklich gewählt. Bereits im Vorfeld zeichnete sich eine geringe Beteiligung ab und die Zahl der Vereine, die sich angemeldet haben, lag hinter den üblichen Anmeldungen zurück. „Es gab keine wirkliche Alternative“, sagte Cengiz Hendek, Kreisausländerbeirat. „Ramadan ist erst kurz zu Ende, letzten Sonntag spielte die Deutsche Nationalmannschaft, die Ferien haben begonnen und nach den Ferien kommen weitere Feste wie das Weinfest.“

Viele Gäste waren bereits in die Ferien abgereist, viele Vereine hatten nicht genug freiwillige Helfer gefunden. Auch die Bühne war deutlich kleiner ausgelegt. „Um 12 Uhr dachte ich, dass das Fest nichts wird, denn es waren nur wenige Gäste hier“, sagte Dietmar Kolmer, Vorsitzender Freundeskreises Kostjukovitschi.

Deutliche Worte an die Stadtverwaltung gerichtet, fand Ismet Küpelikilinc. „In Dietzenbach gehen alle Feste kaputt“, sagte er angesichts des kleinen Festes. Auch Helga Giordano, Vorsitzende des Ausländerbeirats äußerte sich kritisch. „Die Stadt hat uns nicht geholfen. Der Ausländerbeirat hat das Fest sozusagen selbst organisiert.“ Erster Stadtrat und heutiger Moderator Lang nahm die Kritik zur Kenntnis: „Der Termin ist unglücklich, dass wussten wir, aber es gab keine Alternativen.“

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Dass die Stadt sich nicht beteilige, wollte er nicht stehen lassen „Die Stadt Dietzenbach ist mit ihrem Veranstaltungs- und Sicherheitspersonal heute sehr gut vertreten.“ Er sagte weiter, dass die Stadtverwaltung die Bühne stelle und er versprach: „Nächstes Jahr werden wir das Fest sicher in gewohnter Größe auf die Beine stellen.“

„Ja, es ist dieses Mal ein kleines Fest“, meinte Hendek auf Nachfrage, „aber ich finde es hat trotzdem seinen Charme.“

Mit Beginn des Bühnenprogramms füllte sich der Platz zusehends. Mit der steigenden Zahl der Gäste hellte sich auch die Stimmung unter den Vereinen auf. Raja Noman vom Pakistanisch Deutschen Kulturverein war mit dem Fest sehr zufrieden. „Am Anfang war nicht viel los, aber jetzt haben wir fast alles verkauft und wir haben uns gut unterhalten.“ Wolfgang Altenburg vom Seniorenbeirat zeigte sich begeistert. „Wir haben bereits unseren gesamten Kuchen verkauft und viele Gespräche geführt“, sagte der Beiratsvorsitzende. Yasar Mermer, Vorsitzender Alevitisches Kulturzentrum Rodgau e.V. ist weniger zufrieden. „Es ist ein tolles Fest, aber dieses Jahr war es sehr schwer hierher zu kommen.“ Viele Mitglieder seien bereits in den Ferien. Verkauft habe man gut, aber leider weniger als in den vergangenen Jahren. „Es sind halt weniger Gäste hier.“

Das Fest bot für jeden etwas. Vor allem kulinarische Köstlichkeiten wie pakistanische Pakora und Samosa, serbische Cevapcici, türkische Spezialitäten, Kuchen und vieles mehr. An den Ständen boten Vereine Informationen an und stellen ihre Arbeit vor. Kinderschminken und ein Henna-Stand rundeten das Programm ab.

Das Bühnenprogramm stand wieder ganz im Sinne des „Miteinander Zusammenleben“ und bot einen Mix aus Musik und Tanz der verschiedenen Kulturkreise. Den Anfang machte das Projekt „Grenzenlos“ aus Dreieich. Es bietet Flüchtlingen die Möglichkeit Instrumente zu erlernen, zusammen zu musizieren, und die Musik aus den verschiedenen Herkunftsländern kennen zu lernen. Orientalische Bauchtänze in bunten Gewändern und bulgarische Tänze in traditionellen Trachten animierten manchen Besucher mitzutanzen. Die Linedance-Gruppe der SG Dietzenbach tanzte zu Country-Klängen. Aura, Grethel, Niklas und Martin vom Dietzenbach-Masaya/Nicaragua Projekt „Weltwärts“ Nicaragua zeigten traditionelle Marimba-Tänze. Die erst zwölfjährige Sängerin Chaymaa von der der Ernst-Reuter-Schule Dietzenbach ging alleine auf die Bühne, sang und erntete viel Applaus für ihren Gesang. Den Abschluss machte die Gruppe „Prosechós.“ Die Band wurde 1984 gegründet, um der „Zorbaisierung und Souvlakisierung“ der griechischen Musik den Kampf anzusagen.