Bäume und Pflanzen bringen Artenvielfalt Neuer Raum für Insekten

Gärtnermeister Bernd Weber begutachtet die Pflanzarbeiten auf dem 30.000 Quadratmeter großen Areal im Süden Dietzenbachs.

Dietzenbach – Wenn bei Baumaßnahmen Naturflächen versiegelt werden, müssen laut Naturschutzrecht ökologische Ersatzflächen geschaffen werden. Doch ist im Dietzenbacher Stadtgebiet überhaupt noch Platz für solche Ausgleichsflächen? Die Stadt Dietzenbach informiert, wo, wie und warum Areale begrünt werden.

„Das Versiegeln von Flächen bedeutet auch immer, dass Tiere Lebensraum verlieren und die Artenvielfalt darunter leidet“, heißt es von der Stadt. „Um diese Auswirkungen zu reduzieren und der Natur Flächen zurückzugeben, gibt es im Naturschutzrecht und im Rahmen der Bebauungspläne das Instrument der Ausgleichsmaßnahmen“, erläutert die Stadt weiter. Bauträger müssen demnach die Eingriffe in die Landschaft ausgleichen.

Der „konstante Ausbau“ von Grundstücken in Dietzenbach habe zur Folge, dass ständig neue Ausgleichsmaßnahmen erfolgten, so die Stadt, die darauf verweist, dass aktuell Flächen im Gewerbegebiet Süd entwickelt werden. „Aufgrund von Straßenbau und der Entwicklung von naturnahen Flächen zu Bauland entstehen Eingriffe in den Naturhaushalt, die zu kompensieren sind.“ So werde derzeit neuer Lebensraum für die Tier- und Insektenwelt im entstehenden Gewerbegebiet des Bebauungsplans 67/1 „Kaupendicke“ südöstlich der Kreisquerverbindung und der Verlängerung der Alfred-Nobel-Straße geschaffen. „Auf einer Fläche von etwa 30 000 Quadratmetern werden 40 großkronige Bäume, 125 Wildobstbäume und etwa 4 400 Sträucher gepflanzt“, informiert die Stadt. „Außerdem werden auf der Fläche artenreiche Wiesen ausgesät sowie insgesamt 240 Quadratmeter große Lebensräume für Amphibien hergestellt.“

Diese Ausgleichsmaßnahmen seien im entsprechenden Bebauungsplan festgelegt und auch für Kaufinteressierte der Grundstücke relevant. Die Bepflanzung werde sich auch positiv auf die Beschäftigten der dort ansiedelnden Firmen auswirken, glaubt die Stadt. „Da für Baumaßnahmen im Allgemeinen, also auch für Wohnbebauungen, Straßen, Gehwege und Parkplätze, Landschaft versiegelt wird, ist es unsere Aufgabe, darauf zu achten, dass die Ausgleichsmaßnahmen nachhaltig umgesetzt werden und auf Dauer erhalten bleiben“, sagt Gärtnermeister Bernd Weber von der Abteilung Stadtplanung. Das könnten Strauch- und Baumpflanzungen, aber auch Dach- und Fassadenbegrünungen sein.

„Dies gilt letztendlich für jede Bürgerin und jeden Bürger Dietzenbachs, die ein eigenes Haus oder einen eigenen Gewerbebetrieb ihr Eigen nennen“, sagt Bürgermeister Dieter Lang (SPD). „Wir brauchen mehr Natur in der Stadt und das fängt auch unmittelbar im Nahbereich der Gebäude an.“

Für sämtliche Grundstücke in der Stadt existiere ein entsprechender Bebauungsplan. „Die Verpflichtungen daraus sind je nach Lage und Gegebenheit durchaus unterschiedlich“, erklärt der Rathauschef. Einen guten Überblick bietet das Geoinformationssystem (GIS) auf der städtischen Webseite.