Bürgermeister Jürgen Rogg würdigt Dietzenbacher Unternehmer Neuer Straßenname erinnert an Paul Brass

Ulrich Brass (links) erhält von Bürgermeister Jürgen Rogg eine Kopie des Straßenschildes. Darüber freute sich auf die Witwe von Paul Brass, Ursula Brass (rechts im Bild). Foto: Wittekopf

Dietzenbach (red) – In der vergangenen Woche wurde die neue Paul-Brass-Straße in Dietzenbach offiziell von Bürgermeister Jürgen Rogg eingeweiht. Das Straßenschild wurde gemeinsam mit Ulrich Brass, dem Sohn des Namensgebers, enthüllt.

Durch die Umbenennung eines Teilstückes der Ober-Rodener-Straße in Paul-Brass-Straße soll nicht nur dem verstorbenen, erfolgreichen Unternehmer gedacht, sondern die emotionale Bindung der Unternehmerfamilie zum Standort Dietzenbach gestärkt werden.

„Eine bestehende öffentliche Straße umzubenennen ist für mich in den neun Jahren meiner Amtszeit das erste Mal und kommt also eher selten vor“, sagte Bürgermeister Jürgen Rogg. „Aufgrund der besonderen Konstellation und Verbundenheit der Anwesenden ist der heutige Tag auch ein sehr emotionaler Vorgang“, sagte Rogg weiter.

Ulrich Brass zeigte sich beeindruckt: „Diese Wertschätzung, die sie hier zum Ausdruck bringen, ist außergewöhnlich.“ Gerührt von der Umbenennung zeigte sich auch Pauls Witwe Ursula Brass, die gemeinsam mit weiteren Familienangehörigen und langjährigen Wegbegleitern der Einladung von Artan Statovci folgten. Der eigentliche Anlass war jedoch nur den wenigsten Gästen bekannt, was den

Moment so überraschend und besonders machte.

Der Magistrat der Kreisstadt Dietzenbach schlug vor, den Teil östlich der Bahnüberführung bis einschließlich der Skateranlage umzubenennen und Paul Brass zu widmen. Die Stadtverordnetenversammlung folgte dem Vorschlag mit großer Mehrheit und beschloss die Paul-Brass-Straße im Mai diesen Jahres.

Paul Brass, der mit seinen Brüdern Otto und Oskar unter dem Namen Opel-Brass eines der größten Opel-Häuser Deutschlands aufgebaut hat, kam am 5. Januar 1928 zur Welt und starb 2016 im Alter von 88 Jahren.

Paul Brass stieg 1948 nach dem Abitur in den elterlichen Betrieb ein. Er absolvierte dort eine Autoschlosser-Lehre und eine kaufmännische Ausbildung. 1956 vertraute sein Vater den Betrieb seinen drei Söhnen als gleichberechtigte Geschäftsführer

an. Paul Brass verantwortete den Verkauf, sein älterer Bruder Otto die Bereiche Service und Marketing, der jüngere Bruder Oskar den Bereich Finanzen. Bis zu seinem Ausscheiden aus dem Betrieb und Übergabe an seinen Sohn Ulrich Brass im Jahr 1995, war Paul Brass fast 50 Jahre im eigenen Unternehmen tätig.

Das Unternehmen Autohaus Brass beschäftigte im vergangenen Jahr 2017 über 1.000 Mitarbeiter mit steigender Tendenz insbesondere auch am Standort Dietzenbach.

Die Mitarbeiter verteilen sich auf 30 Standorte von Marburg bis Lohr am Main und im gesamten Rhein-Main-Gebiet. Das Unternehmen Brass vertreibt insgesamt zehn Automarken. Paul Brass engagierte sich nicht nur für das Familien-Unternehmen, sondern auch bundesweit im Opel-Händlerverband. Ehrenamtlich war Paul Brass sehr aktiv. Er führte 14 Jahre lang als Vorsitzender die Geschicke des Aschaffenburger

Tennis-Clubs Weiß-Blau. Verbunden fühlte er sich ebenso seit 1963 dem Aschaffenburger Lions-Club und dem Lions-Hilfswerk. Er war auch Präsident dieser wohltätigen Organisation. Das Autohaus Brass fördert seit Jahrzehnten Kunst und Kultur und unterstützt den Amateursport in der Region. Brass in der Kreisstadt

In Dietzenbach fördert das Autohaus Brass seit vielen Jahren etwa die HSG Dietzenbach, ist Initiator und Sponsor des Projekts der Frankfurt Skyliners „Basketball macht Schule“ an der Heinrich-Mann-Schule. Brass unterstützt regelmäßig die Vereine der Stadt und spendet für wohltätige Zwecke.

Den Standort Dietzenbach besuchte Paul Brass häufig und hat sich immer sehr

wohl in der Kreisstadt gefühlt. Er war von Anfang an ein Fürsprecher und maßgeblicher Förderer des Standortes und der dort entstandenen Expansion (VW Autohaus, Audi Terminal) sowie der anstehenden Expansion (Audi, Skoda).