Raffaela Convertini eröffnet die Weinbar „Da Noi“ Ein Ort zum Plauschen

In lockerer Atmosphäre: Raffaela Convertini lädt seit dieser Woche ins „Da Noi“ ein. Ein besonderes Schmankerl ist der Wein aus Familienanbau. Bild: schmedemann

Dietzenbach – Entspannt den Tag ausklingen lassen und den Gaumen mit italienischer Feinkost und Wein verwöhnen – dazu lädt seit dieser Woche das „Da Noi“ (zu deutsch: „bei uns“) ein. In den ehemaligen Räumen des Blumenladens an der Frankfurter Straße 78 hat sich Inhaberin Raffaela Convertini einen lang gehegten Traum erfüllt.

In den vergangenen drei Monaten hat sich in dem Ladengeschäft viel getan: Wände wurden eingezogen, eine Küche installiert und eine Theke eingerichtet. Eine große Pfeffermühle auf einem Eichenfass versprüht schon den passenden Charme, die Holztische und zu Regalen umfunktionierte Weinkisten sorgen für einen rustikalen Flair. Als „Taverna mit modernem Touch“ beschreibt Convertini ihre Weinbar. „Das war alles in Eigenregie“, erzählt die 50-Jährige. Tatkräftige Unterstützung gab’s und gibt’s dabei vom Lebensgefährten Fabrizio Lanzilotti. Während der Renovierungsarbeiten sind die beiden auch auf ungewöhnliche Dinge gestoßen. „Wenn ich meine erste Million habe, schließe ich wieder“, sagt sie und lacht. Sie legt dabei ihre Hand auf den großen Tresor, der in der Küche steht. Dieser stammt noch aus den Siebzigerjahren, in denen in den Geschäftsräumen eine Filiale der Spar- und Kreditbank untergebracht war. Convertini nimmt eine silberne, flache Büchse in die Hand – ein Schließfach für Wertgegenstände. „Davon gab es hier an dieser Wand viele, die mussten wir alle entfernen.“

Doch der Tresor hat sich gut ins Gesamtbild der Küche eingefügt, nun kann es losgehen. Lanzilotti wird zunächst schon morgens im Laden stehen und belegte Brote mit frischem italienischem Aufschnitt anbieten. Auch Arancini, gefüllte und frittierte Reisbällchen, stehen auf der Speisekarte, die außerdem weitere Anti-Pasti verspricht. „Es lohnt sich aber immer der Blick auf die Tafel draußen an der Tür“, betont Convertini. Dort werden wöchentlich wechselnde Gerichte aufgeführt, für die sich die Italienerin an Saisonalem aus dem Süden orientieren wird.

Neben dem Genuss ist der Inhaberin des Da Nois ein weiterer Aspekt besonders wichtig: die Geselligkeit. „Ich will einen Ort schaffen, an dem man plaudern und sich austauschen kann“, sagt sie. Familiär soll es sein und ungezwungen. Sie deutet auf den Getränkekühlschrank, der nicht etwa hinter der Theke steht, sondern inmitten des Raumes. „Während ich meinen Gästen etwas zu essen mache, sollen die sich einfach schon mal bedienen“, sagt Convertini mit italienischem Temperament. Man solle sich wie zu Hause fühlen, gleich per Du sein und die italienische Lebensphilosophie zelebrieren. Ob zu einem Espresso aus der Siebträgermaschine oder zu einem Glas Wein, ganz nach Gusto. Aber eine klare Empfehlung kann die Inhaberin aussprechen: Auf der Theke steht ein Behälter mit einer ganz besonderen Weinsorte. „Diesen Wein macht mein Papa selbst“, erzählt Raffaela Convertini. Der Vater fährt regelmäßig nach Apulien, wo sich die Weingüter der Familie befinden, um somit ein Stückchen italienische Heimat mit in die Kreisstadt zu bringen.

Letztere ist seit 40 Jahren die Heimat von Convertini, mehr als die Hälfte der Zeit wohnt sie im selben Haus, in dem sie nun ihren Traum vom eigenen Feinkostladen verwirklicht. „Das ist quasi Home Office“, scherzt die Arzthelferin, die derzeit noch einen Vollzeitjob hat. Ob es dann nicht anstrengend sei, nach Feierabend im Da Noi zu stehen? „Bestimmt“, pflichtet Convertini bei, „aber ich habe es mir so lange gewünscht, dass ich es nicht merken werde.“ Die Vorfreude steht ihr dabei ins Gesicht geschrieben. Künftig will sie ihre Stunden im Hauptjob reduzieren. Schließlich sehen die Aussichten für den Sommer gut aus, denn dann will die Inhaberin ihre Gäste auch draußen vor dem Laden bewirten. Geöffnet hat das Da Noi montags bis samstags von 8 bis 14 Uhr und von 17 bis 22 Uhr.

Infos im Internet
danoi-dietzenbach.de

Von Lisa Schmedemann