Szenische Buchlesung im Eckertschen Hof „Passt die Liebe in einen Karton?“

Bei der szenischen Buchlesung während des Dietzenbacher Kulturfestivals im Eckertschen Hof stellten Elke Schott und Rainer Wagner die allumfassende Frage „Passt die Liebe in einen Karton?“ . Foto: Wittekopf

Dietzenbach (bw) – Männer und Frauen unterscheiden sich bekanntermaßen besonders in Fragen rund um Liebe, Beziehung und Trennung.

Mit diesem Thema startete das „Dietzenbacher Kulturfestival im Eckertschen Hof“ in der Darmstädter Straße 23 mit einer szenischen Buchlesung.

Elke Schott und Rainer Wagner stellten die allumfassende Frage „Passt die Liebe in einen Karton?“ Schon die Anmoderation von Frank Hilsamer sorgte für Schmunzeln und Gelächter im Publikum. Mit Blick auf die beiden Hauptdarsteller stellte er die Frage, was wohl rauskommt, wenn man Essig (Wagner) und Öl (Schott) zusammenmischt. „Dann haben wir den Salat.“

Der Eckertsche Hof bietet sich für eine Freiluftlesung geradezu an. Wie immer hüllten bunte Lichterketten den Innenhof in ein romantisches Ambiente. Für das leibliche Wohl sorgten die Anwohner wie immer selbst.

Die Lesung handelte von dem Pärchen Rainer und Ramona, die beide schon länger zusammenleben. In kleinen Geschichten behandelte jede Seite ihr Verständnis von Liebe, Zusammenleben, Heirat und Kinder auf eine sehr lustige Art, wobei natürlich viele Klischees bedient wurden. „Männer lügen, aber Frauen noch mehr“, meinte Rainer. „Das fängt schon beim Äußerlichen an. Push-up BH, Butox und High Heels machen die Frau attraktiver als sie ist.“ „Und Frauen reden gerne“, sagte er. Da höre man am besten zu und hat vor allem keine eigene Meinung. Ramona kontert mit der Tatsache, dass Männer wirklich keine Ahnung von Frauen haben. „Wir wollen begehrt werden und erwarten, dass man um uns kämpft“, erklärt sie. Und wenn dabei eine Kneipenschlägerei entsteht, habe sie auch nichts dagegen. So reihte sich eine Geschichte an die andere. Auch nach zwei Stunden blieb die Frage, ob die Liebe in einen Karton passt, natürlich unbeantwortet, aber das Publikum erlebte einen kurzweiligen und amüsanten Abend.

Das „Dietzenbacher Kulturfestival im Eckertschen Hof“ feiert dieses Jahr das Zehnte Jubiläum. Aber es ist nicht das einzige Besondere an diesem Tag, denn Elke Schott steht zum ersten Mal als Leserin auf der Bühne. „Ich habe zwar schon im Theater schöne Aussichten gespielt, aber mein Ding ist doch eher die Lesung“, gesteht sie. Die Stücke „Ich hab die Hizz“ und „Der fiese gemeine Männerschnupfen“ habe ihr bei der „Brennessel“ im Thesa Spaß gemacht, aber der heutige Abend sei grandios, besonders im Eckertschen Hof und dem wunderbaren Publikum.

Die Idee zu der Lesung hatte Schott nach eigenen Angaben selbst. „Rainer Wagner hat sofort Ja gesagt, als ich ihn gefragt habe, ob wir mal so etwas zusammen machen wollen.“

Dreimal habe man zusammengesessen und geübt. „Das ging sehr gut und schnell“, bestätigt Wagner. „Und es hat einen riesigen Spaß“ gemacht.