Umweltbewusste Materialbeschaffung Im Rathaus wird weniger Plastik benutzt

Bürgermeister Jürgen Rogg hat das Projekt mit dem Arbeitstitel „Plastikreduzierung bei der Stadt“ gestartet. Foto: Kreisstadt

Dietzenbach (red) – Vor einiger Zeit hat Dietzenbachs Bürgermeister Jürgen Rogg das Projekt mit dem Arbeitstitel „Plastikreduzierung bei der Stadt“ gestartet. Als konkretes Vorhaben wurde Mitte des Jahres die städtische Materialbeschaffung beauftragt, sich dem Thema als zentrale Stelle für Verbrauchs- und Gebrauchsgegenstände jeglicher Art bei der Stadtverwaltung und ihren Außenstellen anzunehmen.

„Das Thema ist natürlich nicht neu im Rathaus“, schreibt der städtische PR-Referent Tim Kath in einer Pressemitteilung. „Seit Jahren wird beispielsweise

die gesamte Geschäftspost komplett auf Recyclingpapier gedruckt. Seit 2018 wurde der gesamte Verbrauch von Toiletten- und Handtuchpapier im Rathaus auf zertifizierte umweltfreundliche Produkte umgestellt. Nun stehe das Plastik im Fokus. Glasflaschen hätten seit diesem Jahr die Plastikflaschen bei Konferenzen und Sitzungen abgelöst.

Veränderungen in den Arbeitsprozessen, aber auch im Bewusstsein, sind dabei unabdingbar und mit dem Hintergrund der wissenschaftlichen Daten und Statistiken folgerichtig“, erklärt der Bürgermeister

das Vorhaben. Dank dem Einsatz der Kolleginnen und Kollegen habe man im

Rathaus mehr als die Hälfte der ehemaligen Büroutensilien durch nachhaltige Produkte, nach Möglichkeit plastikfrei oder aus biobasiertem oder recyceltem Plastik, ersetzen können. Plastikfrei seien nun beispielsweise die Schnellhefter und Heftstreifen, die seit einigen Wochen nur noch aus recyceltem Karton bestellbar seien. Prospekt- und Klarsichthüllen weüden ersetzt durch Pergaminhüllen. „Vorhandene Altbestände

von Büromaterialien geben wir selbstverständlich weiter aus, bis diese aufgebraucht sind“, heißt es aus der städtischen Materialbeschaffung. Viele Artikel seien noch nicht plastikfrei zu beschaffen, weil sie von der Industrie einfach noch nicht angeboten würden oder schlichtweg unverhältnismäßig viel teurer seien. Die Entwicklung schreite hier mit großen Schritten voran, heißt es

weiter. „Wir sehen es als unsere Aufgabe, den Markt zu beobachten und unsere Beschaffungen regelmäßig anzupassen“, so die zuständigen Mitarbeiterinnen.

Für zukünftige Feste habe Bürgermeister Rogg eine Anweisung an die Kulturabteilung gegeben, noch mehr darauf achten, dass nach Möglichkeit kein Einweggeschirr (Becher, Teller, Besteck) mehr benutzt werde Wenn es aus

ökonomischen und organisatorischen Gründen doch nicht umsetzbar sei dann sollte nach Möglichkeit kein Plastik verwendet werden. „Ein generelles Verbot ist aufgrund der finanziellen Lage der Stadt (noch) nicht realistisch, da Plastik leider häufig noch die günstigste und bequemste Variante ist“, so Rogg. „Jedoch liegt der Fokus stark darauf, Veränderungen vorzunehmen, um auch Feste in unserer Stadt nachhaltiger zu machen.“

Es werde Veranstaltungen geben, da werde es schneller gehen und andere, wo es etwas länger dauern werde, ist sich Rogg bewusst. „Wir sind aktuell dran, auch Händlerverträge entsprechend anzupassen, um vertraglich mehr für die Umwelt zu erreichen“, ergänzt der Rathauschef. „Aktuell sind die Händler sowie die Vereine auf freiwilliger Basis angehalten, Plastik zu reduzieren“.

Mit gutem Beispiel vorangegangen sei im August beispielsweise der erste EDIE-Cup, organisiert vom FC Dietzenbach. Trotz einer großen Teilnehmerzahl von mehr als 300 Kindern und Jugendlichen sei erstmalig eine bewusst plastikfreie Veranstaltung geplant und letztendlich erfolgreich auf die Beine gestellt worden.