Dietzenbacher Kultursommer endet mit Auftritt von drei jungen Bands Reichlich Volumen hinter der Zahnspange

Als letzte von drei Bands rockte die Gruppe Addons zum Abschluss des städtischen Kultursommers den Innenhof des Heimatmuseums in der Darmstädter Straße 7+11 Foto: Schmedemann.

Dietzenbach (zls) –  Ein letztes Mal haben die bunten Fähnchen in der Altstadt den Besuchern den Weg gewiesen. Der Abschlussabend des Kultursommers galt drei jungen Bands, die gehört werden wollen – und nicht zu überhören sind.

Zerrissene Jeans, Wallemähne und ein Hemd mit Bananenmuster. Nicht jede 14-Jährige würde diesen Kleidungsstil bevorzugen. Doch durch die Adern von Arvien Powik fließt ganz offensichtlich Musikerblut. Das Mädchen mit der Zahnspange und der kräftigen Stimme weiß, wie sie ihr Publikum im Hof des Heimatmuseums unterhält. „Wir haben euch ja ein bisschen Tohuwabohu auf der Bühne versprochen“, sagt sie und verschwindet in den Hintergrund. Der Schlagzeuger wird zum Leadgitarristen, letzterer übernimmt den Bass, die zweite Gitarristin sitzt am Schlagzeug und der scheue Keyboarder aus der linken Ecke tritt ans Mikrofon. Das erste Riff wird angeschlagen und das Publikum weiß: Wirefire rocken mit dem Kulthit „Highway To Hell“ die Bühne des Gewerbevereins. Die ruhige, tiefe Stimme von Valentino Vedder verleiht dem Song eine eigene Note und macht das Althergebrachte zu einem neuen Musikerlebnis. Den Refrain übernehmen Powik und Emily Kim im Duett.

Die sieben jungen Musiker räumen dann für zwei Kollegen die Bühne. Colin Vierheller und Marvin Peter bilden das Duo CoMa 12. Peter, der ehemalige Schlagzeuger der Band „Kabelbrand“, aus der Wirefire hervorgegangen sind, und Vierheller als Sänger und Gitarrist kennen sich schon von Geburt an. „Wir lagen schon im Krankenhaus nebeneinander, als Duo funktionieren wir einfach gut“, berichtet der Dietzenbacher Peter. Sein Bandkollege übernimmt das Mikrofon. „Wir machen jetzt weiter mit dem Lärm“, verspricht der hagere Jugendliche mit den blonden längeren Haaren auf eine lässige Art und Weise. Das Kurt-Cobain-Konterfei erinnert in Mimik und Gestik an den verstorbenen Nirvana-Sänger. Von Stone Sour bis Green Day covern CoMa 12 auch den obligatorischen Oasis-Ohrwurm. „Keiner mag’s, uns nervt’s, aber jeder kann mitsingen – hier kommt Wonderwall“, säuselt Vierheller ins Mikrofon und lässt die Meute den Refrain übernehmen. Tatsächlich ist bei dem Song fast jeder Besucher textsicher und trällert mit.

Zum Schluss nehmen die Add-On’s die Besucher mit auf eine Reise durch die letzten 30 Jahre der Musikgeschichte. Bassist Markus Neumann und Gitarrist Nils Lehnen lernten sich mit Kontrabass und Cello in der Hand in der Big Band des Adolf-Reichwein-Gymnasiums kennen.

Als rockigere Version ihrer selbst hauen sie in die Saiten von Bass- und Leadgitarre. Zusammen mit dem Schlagzeuger Christopher Loch haben sie die Band als Projekt der Musikschule Dietzenbach gegründet. Als die damalige Sängerin 2015 die Gruppe kurz vor einem Auftritt verlassen hatte, ist Sabrina Schuster eingesprungen. Heute ist sie kein Ersatz mehr, die Band harmoniert