Thesa-Ensemble bringt „Männerschnupfen - Mehr als eine Krankheit“ auf die Bühne Wenn ein Ring einen Schwerenöter an den Rand des Wahnsinns bringt

Theaterhäuptling Reiner Wagner spielt die Hauptrolle in dem Stück „Männerschnupfen - Mehr als eine Krankheit“ das an den Sonntagen 15., 22. und 29. März und am Freitag, 3. April, im Thesa gespielt wird. Ferner agieren in dem Stück Chiara Cocuzzi, Steffie Chambers und Ulrike Rassloff (von links). Foto: Dreger

Dietzenbach (sd) – Der arme Mike, fast könnte er einem leidtun. Durch einen augenscheinlich fiesen Männerschnupfen an die Couch gefesselt und dem ständigen Gemecker seiner Ehefrau Wibke (Steffie Chambers) ausgesetzt, hat er es aber in Wirklichkeit faustdick hinter den Ohren.

Von Theaterhäuptling Reiner Wagner gespielt, entpuppt sich der ach so kranke Hauptdarsteller im Stück „Männerschnupfen - Mehr als eine Krankheit“ aus der Feder des Autors Markus Beisel allmählich als Schwerenöter. Krankgeschrieben ist er nicht, dafür müsste er sich ja erst mal einen Job suchen.

„Ich tue ja was ich kann“, versucht Mike seine Angetraute zu beschwichtigen, erhält von der beruflich erfolgreichen und eingespannten Gattin aber postwendend verbale Schläge in Form von: „Du tust gar nichts, weil du ja gar nichts kannst.“

Mikes Affäre mit der extrem esoterischen Sarah (Chiara Cocuzzi) macht es ihm da auch nicht leichter. Im wahren Leben Grundschullehrerin feiert sie mit dem Stück ihr Bühnendebüt. Von ihrer Kollegin darauf angesprochen, habe sie kurz entschlossen ja zu der Rolle gesagt. Als Lehrerin stehe sie immer als sie selbst vor den Schülern, erklärt die 32-Jährige. „In meine Rolle bin ich eher rein gesprungen, aber es macht Riesenspaß.“

Am Wochenende hat die rasante Komödie im Theater Schöne Aussichten (Thesa) Premiere gefeiert und hält seitdem dem Publikum den gesellschaftlichen Spiegel vor. „Also was den Männerschnupfen angeht, gibt es da einen deutlichen Wiedererkennungswert“, sagt Besucherin Viola Hausmann lachend, „etwas überspitzt, aber durchaus aus dem Leben gegriffen“.

Nach sechs Wochen Intensivproben bringen die Bühnendarsteller Tatsachen ans Licht, die sich selbst der aufmerksame Zuschauer erst im Laufe aberwitziger Dialoge und Verwicklungen erklären kann. Am Ende ist jedenfalls nichts, wie es am Anfang scheint. Die Schlinge um Mikes Hals zieht sich nicht zuletzt durch seine geisteskranke Nachbarin Jessy (Ulrike Rassloff), die ihr psychisches Problem eher als defizitäre Abgrenzungswahrnehmung bezeichnet, immer enger. Hals über Kopf in Mike verliebt, rückt sie ihm nicht nur immer näher, sondern direkt auf die Pelle. Ein Ring stürzt schließlich nicht nur alle drei Frauen in ein irrwitziges Durcheinander sondern bringt auch Mike in völliger Erklärungsnot an den Rand des Wahnsinns.

Was das Ganze mit anderen Umständen zu tun hat, wie die eine in die Gedankenwelt des anderen kommt und ob Mike je wieder gesund wird, können die Besucher der Altstadtbühne bei den kommenden Aufführungsterminen herausfinden: Das Stück wird an den Sonntagen 15., 22. und 29. März, jeweils ab 18 Uhr sowie am Freitag, 3. April ab 20 Uhr im Theater Schöne Aussichten in der Schäfergasse gespielt

Tickets gibt es im Vorverkauf bei Schreibwaren Müller in der Bahnhofstraße 22, während der Abendkassenzeiten im Thesa bei jeder Veranstaltung oder unter thesa.de.