Kreisjugendorchester feiert Premiere des neuen Programms und sein zehnjähriges Bestehen Romantik pur und große Komponisten

Sein zehnjähriges Bestehen und die Premiere des neuen Programms hat das Kreisjugendorchester am vergangenen Freitag im Kreishaus in der Werner-Hilpert-Straße 1 in Dietzenbach gefeiert. Dem Publikum präsentierten die Musiker Werke großer Künstler wie Frédéric Chopin oder Franz Schubert. Foto: Wittekopf

Dietzenbach (bw) – Sein zehnjähriges Bestehen und die Premiere des neuen Programms hat das Kreisjugendorchester am vergangenen Freitag im Kreishaus in der Werner-Hilpert-Straße 1 in Dietzenbach gefeiert. Dem Publikum präsentierten die Musiker Werke großer Künstler wie Frédéric Chopin oder Franz Schubert.

Das Kreisjugendorchester Offenbach (KJO) hat mit dem Konzert „Romantik pur“, Premiere im Kreishaus gefeiert. Mehr als 60 Nachwuchsmusiker im Alter zwischen zehn und 25 Jahren spielten Werke großer Komponisten im gut gefüllten Haus. Das KJO feierte mit dem Konzert auch sein zehnjähriges Bestehen. Gegründet wurde es bereits 2004, doch damals fehlte die finanzielle Unterstützung. Die konnte man später dank tatkräftigen Partnern finden.

So wurde das KJO im Jahr 2008 auf Anregung der Musikschulen des Kreises und mit Unterstützung der Kulturstiftung der Sparkasse Langen-Seligenstadt und der Stiftung „Miteinander leben“ wieder ins Leben gerufen. Es wird vom Kreis finanziell gefördert und steht unter der Schirmherrschaft von Landrat Oliver Quilling. Seit seiner Gründung wird es von Gabriele Wegner (Akademie für Tonkunst, Darmstadt) musikalisch geleitet.

Das Orchester spielt nicht in einer festen Besetzung. Die Musiker finden sich bei einer „Kennenlernprobe“ zusammen. In den Herbstferien geht es dann richtig los. Die jungen Künstler fahren zum Proben jeweils für eine Woche in ein Kreisjugendheim.

Schirmherr Oliver Quilling bedankte sich im Kreishaus auch bei Gabriele Wegner für deren „unermüdliche Arbeit“. „Sie schaffen es jedes Mal, innerhalb von wenigen Wochen aus talentierten Künstlern ein klangvolles Orchester zu formen.“ Moderator des Abends war Thomas-Peter Horas, Leiter der Musikschule Neu-Isenburg. Er ist Vorsitzender des Trägervereins „Jugendorchester des Kreises Offenbach“.

In seiner Begrüßung zitierte er Jack Ma, Gründer der Online-Plattform Alibaba und heute einer der erfolgreichsten Manager Chinas. Wie Ma sieht Horas die „Digitalisierung 4.0“ als große Herausforderung. „Die Bedeutung von Bildung und insbesondere der musikalisch-künstlerischen Bildung wird immer wichtiger.“ Viele Millionen Jobs würden in Zukunft durch Maschinen ersetzt.

„Unsere Kinder müssen etwas anderes lernen, als Roboter“ betonte er. Das Konzert begann mit dem „Concertino für Klavier und Orchester h-Moll“ von Carl Filtsch. Der Komponist hätte einer der herausragendsten Künstler seiner Zeit werden können, wenn er nicht so früh gestorben wäre. Er war der Lieblingsschüler von Frédéric Chopin, der über ihn gesagt hat: „Mein Gott, welch ein Kind! Kein Mensch hat mich jemals so verstanden!“.

Vorgetragen wurde das Stück von dem Neu-Isenburger Solisten Yuanzhen Sun. Der erst dreizehnjährige Pianist wird von Horas selbst unterrichtet. Dabei verfügt er nicht nur über eine sehr hohe technische Reife, sondern versteht es schon, die Musik mit seiner eigenen Note zu versehen. Minutenlanger Applaus war die Belohnung für die Vorstellung. Als Zugaben spielte er das „Fantaisie-Impromptu cis-Moll op. 66“ von Chopin und die „Sonate E-Dur K 135“ von Domenico Scarlatti. Nach der Umbaupause präsentierte das große Orchester die „Sinfonie h-Moll (Unvollendete)“ von Franz Schubert und die „Akademische Festouvertüre“ von Johannes Brahms. Wegner hatte die talentierten jungen Künstler wieder zu einem großen Ganzen vereint und führte sie sicher durch die Partituren. Und der Sitzungssaal, der durch seine großen Glasfenster wohl nicht als „Konzertsaal“ entworfen wurde, verfügt über eine wunderbare Akustik. So konnte das Publikum das Konzert mit allen Details genießen.