Flug- und Modellbau Club Dietzenbach richtete wieder Flugtage aus Wenn der „Rote Baron“ über der Kreisstadt seine Kreise zieht

Zu den Attraktionen der jüngsten Doppeldecker- und Oldtimerflugtage des Flug- und Modellbau Clubs (FMC) Dietzenbach gehörten die Flüge des roten Dreideckers, der von FMC-Mitglied Ralf Röder aus Rödermark. gesteuert wurde. Foto: Wittekopf

Dietzenbach (bw) – Wenn Freiherr Manfred Albrecht von Richthofen in seiner berühmten „Fokker DR-1“ wieder einmal seine Kreise über Dietzenbach zieht, kann das nur eines heißen: Auf dem Vereinsgelände des Flug- und Modellbau Clubs Dietzenbach (FMC) am Sandhorst finden wieder die Doppeldecker- und Oldtimerflugtage statt. Gesteuert wird der markant rote Dreidecker von dem Modellbauer und langjährigen Mitglied des FMC, Ralf Röder aus Rödermark.

Schnell fanden sich Zuschauer und andere Modellbauer, die sich für das Modell und seine Geschichte interessieren und so kam es zu einem Erfahrungsaustausch zwischen den Modellpiloten. „Da stecken ungefähr 300 Stunden Arbeit drin“, sagt Röder, der seinen Flieger in eigener Handarbeit nachgebaut hat. „Der Dreidecker ist wendiger als ein Doppeldecker, da er eine kleinere Spannweite hat. Damit hatten Kampfpiloten einen entscheidenden Vorteil.“ Die DR-1 ist tatsächlich ein richtiger Oldtimer, der seine Blütezeit in den Jahren zwischen 1917 und 1918 hatte.

Die markante rote Farbe brachte Richthofen den Spitznamen „Roter Baron“ ein, denn er lehnte die sonst übliche Tarnfarbe ab. Der Freiherr wollte sich nicht verstecken und suchte den direkten Kampf mit dem Feind. Richthofen selbst flog 19 seiner 80 Kampfeinsätze mit der DR-1.

Der FMC trug das Doppeldecker- und Oldtimer Treffen bereits zum fünften Mal aus.

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Bereits am ersten von zwei Tagen hatten sich wieder zahlreiche Freunde eingefunden. Doch in der Ferne zeigten sich dunkle Wolken. „Das Wetter sieht nicht gut aus“, sagte Wolfgang Ruppert, Pressewart des FMC. „Vielleicht haben wir Glück und es zieht an uns vorbei.“

Doch sein Wunsch ging leider nicht Erfüllung. Schnell deckten die Modellbauenthusiasten ihre wertvollen Modelle mit einer Plane ab, bevor sie sich selbst in das Vereinshaus oder in ihre Autos zurückzogen. Nach dem sehr heftigem Gewitter schien allerdings wieder die Sonne und nach und nach reihten sich die Flugmodelle in die Startliste ein.

Moderiert wurden die Flüge von Ralf Kaiser, dem Vorsitzenden des FMC und Stephan Langhammer. Während der Flugshow informierten die beiden die Zuschauer mit interessanten Details über die Modelle und die Geschichte, die hinter den Modellen steckt.

Klaus Heppenheimer hatte seinen imposanten Nachbau der „Bücker Jungmeister 133“ dabei. Das Modell im Maßstab 1:2,3 (Spannweite 2,80 m), ist ebenfalls ein Oldtimer und hatte seinen Erstflug 1935. Die Maschine wurde von der Luftwaffe vor allem für die Kunstflug- und Luftkampfschulung eingesetzt. Mit 23 Kilogramm war sie eine der größten Nachbauten bei diesem Treffen. „Die Grenze für den Modellbau ist 25 Kilogramm“, sagte Heppenheimer. „Wenn die Maschine mehr wiegt, dann braucht man eine Zulassung und muss nachweisen, dass man das Modell fliegen kann.“ Sein Modell ist mit einem echten 5-Zylinder Umlaufmotor (Sternmotor) ausgerüstet, der unglaubliche 13 PS leistet und die Maschine auf eine Spitzengeschwindigkeit von 100 km/h beschleunigen kann.

Alle Modelle sind original- und maßstabsgetreue Nachbauten echter Modelle, wie das Modell „Tiger Moth“ von Oliver Horleben. Mit Unterbrechung hat er ungefähr zwei Jahre an dem Modell gebaut. Auch sein Sohn Marius ist vom Modellbau begeistert und fliegt selbst schon Flugzeuge.

Peter Jurczyk hatte seine „Sopwith Pup“, einen Nachbau des einsitzigen britischen Doppeldeckers dabei, der als Jäger im Ersten Weltkrieg seinen Einsatz fand. Mit einer Spannweite von 2,7 Metern gehörte sein Modell ebenfalls zu den großen bei den diesjährigen Flugtagen. „Das Modell ist komplett aus Holz gebaut“, sagte er. „Das sind tausende Teile, die man da zusammenbauen muss.“

Interessierte Besucher seien natürlich immer sehr gerne willkommen, sagte Wolfgang Ruppert.

Die Modellbauer treffen sich regelmäßig auf den unterschiedlichsten Flugplätzen. Manche sind schon mehr als 30 Jahre dabei und nicht selten haben sich Freundschaften gebildet. Weitere Informationen unter www.fmc-dietzenbach.