Jeder geht mit einem Lächeln heim Rudel-Sing-Sang in Dietzenbach hat sich etabliert

Auf große Resonanz trifft der Rudel-Sing-Sang mit dem Entertainer Tom Jeutter alias Thomas Jeutter, den es seit Anfang des Jahres auch im Theater Schöne Aussichten in der Dietzenbacher Altstadt gibt. Foto: Dreger

Dietzenbach (sd) – „Freunde haben uns davon erzählt und gesagt, da müsst ihr unbedingt mal hin“, erzählen Torsten und Conny Rühl. Erwartungsvoll nehmen sie ihre Plätze auf dem Harmonieplatz, vor dem Theater Schöne Aussichten (Thesa) ein. Theaterchef Reiner Wagner hat ein weiteres Mal zum Rudel-Sing-Sang eingeladen, das erste Mal als Open-Air-Event.

Gitarrist und Sänger Thomas Jeutter, alias Tom Jet, hatte schon lange die Idee, sein Publikum mit einzubeziehen und gemeinsam zu singen. „Ich hab das dann einfach vor ein paar Jahren mal probiert, und es hat sich entwickelt“, sagt er. Seit Beginn dieses Jahres gibt es die Veranstaltung auch im Thesa. „Tom sagte das wäre doch genau das Richtige für mein Theater. Da war ich sofort dabei“, erzählt Wagner. „Das ist wie eine Therapie, hier geht wirklich jeder mit einem Lächeln nach Hause“, fügt er begeistert hinzu.

Dann geht es los. In Halbtonschritten singt sich das Publikum zu „Monday, Monday“ von The Mamas and The Papas ein. Danach versetzen die singenden Gäste den Harmonieplatz, mit „Country Roads“, in Festivalstimmung. Jeutter und sein Bassist Dieter Schmidt beweisen sich auf der Bühne als wahre Entertainer. Als Taktgeber für das Publikum liegen Schütteleier bereit, wer noch keins hat, bekommt von Jeutter eins zugeworfen - fast immer zielsicher. Die Liedtexte können von einer Leinwand abgelesen werden, Songs wie „Er gehört zu mir“ von Marianne Rosenberg, oder Peter Schillings „Major Tom“ kann das Gros der Gäste indes auch mit geschlossenen Augen mitsingen. Einige Lieder sind Wünsche der Besucher. Diese sollten, der Vorbereitung halber, aber vorher auf der Homepage der Veranstaltung abgegeben werden. „Die Mehrheit der Leute sollte das Lied aber schon kennen“, sagt Jeutter.

Auf die Frage nach dem Erfolgsrezept antwortet der Entertainer: „Das sind ganz klar die Gäste. Die Leute singen einfach mit, vergessen ihre Sorgen für einen Abend und haben tierisch Spaß dabei“. Singen befreit, sagt der Volksmund. Der Stimmung vor dem Theater nach zu urteilen trifft das Sprichwort wohl besonders dann zu, wenn man nicht alleine singt. „Im Rudel zu singen ist einfach der Hammer. Ich freue mich jedes Mal aufs nächste Mal“, sagt Melanie Schabel. „Man hat danach eine Woche Dauergrinsen im Gesicht“, schließt sich Heike Schäfer an. Beide sind fast von Beginn an dabei und haben die Termine fest im Kalender notiert.

Aufstehen und mitklatschen, heißt es nicht nur bei den orientalischen Klängen zu Vico Torrianis „Cafe Oriental“ oder beim Besingen der Zerbrechlichkeit von Marmor, Stein und Eisen. Schunkelnd trällern sich die Gäste auch bis in die „Sierra Madre“ vor. Mit Gospelsongs wie „Amazing Grace“ zaubert der Chor zudem ein wahres Gänsehautfeeling in die Dietzenbacher Altstadt. „Karaoke wäre nie unser Ding, aber das kollektive Singen hier ist echt ein Kick“, zeigt sich das Ehepaar Rühl begeistert. „Wir kommen auf jeden Fall wieder“.

Das von Wagner beschriebene Lächeln macht sich auf allen Gesichtern breit und mit erhobenen Händen singt sich das nahezu 100-stimmige Sing-Sang Rudel atemlos durch die Nacht. Das nächste Mal wird am Dienstag, 6. September im Thesa gesungen. Liedwünsche abgeben und Informationen nachlesen kann man unter: www.rudel-sing-sang.com.