Schüler führen Theaterstück nach Michael Ende auf Rudolf-Steiner-Schule: Nur Momo kann helfen

Momo (vorn) ist die einzige, die den Menschen helfen kann, ihre Zeit zurück zu bekommen. Foto: Dreger

Dietzenbach (red) – Von den 86.400 Sekunden, die täglich verstreichen, versuchen die grauen Herren von der Zeitsparkasse den Menschen so viele wie möglich zu stehlen. Das kleine Mädchen Momo scheint die einzige zu sein, die helfen kann, den Menschen ihre verlorene Zeit zurückzugeben.

Tabea Lees ist Momo

Drei Wochen haben die Schüler der achten Klasse in der Rudolf-Steiner-Schule intensiv für das Stück, frei nach dem Roman von Michael Ende, geprobt. Mit einer letzten Sprechprobe bereiten sich die Darsteller auf ihren großen Auftritt vor, in wenigen Minuten öffnet sich der Vorhang. „Ich bin echt aufgeregt“, gibt Tabea Lees zu. Die 13-Jährige ist eine von zwei Besetzungen der Hauptfigur Momo, im diesjährigen, gleichnamigen Achtklassspiel. Völlig relaxed hingegen freut sich Leonard Grimm auf das Theaterstück. Er mimt einen der grauen Herren. „Den Text kann ich, das wird schon klappen“, sagt er zuversichtlich. Mit ihrer in der Projektarbeit selbst gebauten Bühnenkulisse erschaffen die Schüler eine passende Szenerie um die Geschichte des Mädchens Momo herum. „Wir haben täglich von acht bis 16 Uhr geübt“, sagt Deutschlehrer Felix Wiedergrün, der gemeinsam mit Klassenlehrer Christian Grotti die Inszenierung leitet. „Auch ein komplettes Wochenende wurde durchgeprobt“, sagt Grotti. „Die Schüler gehen in ihren Rollen auf und sind während der Projektarbeit als Gemeinschaft richtig zusammengewachsen“, fügt Wiedergrün an.

Wie wichtig eine Stunde ist

Von der anfänglichen Aufregung ist während der Pause kaum noch etwas zu spüren. Momo Darstellerin Tabea ist schon merklich entspannter. „Es läuft richtig gut“, freut sie sich. In einer spannenden Reise durch die Zeit bekommt das Publikum Sekunde um Sekunde aufgezeigt, wie wichtig eine Stunde sein kann, die einem wie eine Ewigkeit vorkommen kann oder wie ein Augenblick verfliegt. Mit großem Applaus zeigen die Zuschauer zum einen ihre Begeisterung für die Aufführung, zum anderen, dass die gut zwei Stunden des Theaterstücks ganz sicher keine verlorene Zeit sind.