Oder erkennen Kinder doch vielleicht noch einen Sinn darin, sich mit Büchern zu beschäftigen?
Zumindest bei den Schülern der Dietzenbacher Sterntalerschule scheint ganz klar Letzteres zuzutreffen.
Wenn sich einmal im Jahr alle Erst- bis Viertklässler kurz nach acht Uhr auf dem Schulhof versammeln und gemeinsam das Lied „Alle Kinder lernen lesen, Indianer und Chinesen...“ trällern, ist dort wieder das Lesefest angesagt.
Mit ihrem Applaus nach dem Singen bringen die Schüler ihre Vorfreude auf den Vormittag zum Ausdruck. Denn der steht ganz im Zeichen des Lesens. Und das begeistert die Sterntalerschüler nach wie vor. Spätestens dann, wenn es darum geht, an den mehr als 20 Stationen knifflige Aufgaben zu lösen, begreift jeder, dass der, der lesen kann, klar im Vorteil ist.
Da gilt es etwa, komplizierte Zungenbrecher wie „In Ulm, um Ulm und um Ulm herum“ aufzusagen, Sachen zu basteln oder sportliche Tests zu bestehen.
Das Fest rund ums Lesen, scheint seine Fans an der Sterntalerschule zu haben. Der neunjährige Viktor erzählt: „Ich lese gerne zu Hause in einem Buch, das mir meine Mutter geschenkt hat“. Er berichtet, dass darin 49 religiöse Geschichten aus der Bibel erzählt werden. Beim Lesefest selbst hat es ihm eine Station mit Lesepuzzles angetan.
Sein Freund Dominik schwärmt von einem Lesememory. Der begeisterte Fußballer schmökert auch gerne in seinem Abenteuerbuch, das er vor einem Jahr geschenkt bekommen hat. Amira berichtet, dass sie sogar schon vor der Schule in ihrem Lieblingsbuch „Gregs Tagebuch“ liest.
Der Renner war in diesem Jahr aber bei vielen Kindern eine Schatzsuche. Auch dabei halfen den Schülern Lesekenntnisse eindeutig weiter, wenn sie einen ziemlich lecker schmeckenden Schatz aus Schokolade finden wollten. Und das war das erklärte Ziel vieler Kinder. Auf der Suche nach dessen Versteck huschten sie eifrig über den Schulhof.