Gut besuchter Tag der offenen Tür bei Dietzenbacher Tell-Schützen Schießen mit Blasrohr, Bogen und Luftgewehr

Beim Tag der offenen Tür der Dietzenbacher Tell-Schützen konnten die Besucher nahezu alle Schießsport-Disziplinen ausprobieren, auch die neueste Sportart des Vereins, das Blasrohrschießen. Foto: Dreger

Dietzenbach (zsd) – „Das wackelt aber ganz schön“, sagt Besucher Willy Sauer, „echt schwierig herauszufinden wann man abdrücken muss“.

Die Tell-Schützen haben zum Tag der offenen Tür eingeladen und Sauer versucht sich an der Luftpistole am Zehn-Meter-Stand. „Der Trick ist, den Druck am Abzug ganz langsam und gleichmäßig zu erhöhen, beim schnellen Abdrücken verreißt man den Schuss schnell“, erklärt Sportschütze Markus Neumann, „das Ruhighalten ist reine Übungssache“. Der Schießsport sei schon interessant, sagt Sauer, der vor einigen Jahren bereits das Bogenschießen ausprobiert hat. Auch wenn viele Treffer ins Schwarze gehen, ist er nicht wirklich zufrieden mit seiner Leistung. „Das ist eher Zufall, ich würde lieber bewusst treffen.“ Weiter geht es zum 50-Meter-Stand, wo ein Kleinkalibergewehr bereit liegt. „Das wackelt ja noch mehr“, sagt Sauer, der vom hohen Gewicht des Gewehrs überrascht ist. „Da ist mir die Luftpistole schon lieber“, ergänzt er und lacht.

Draußen im Hof probiert Clea derweil mit einem Blasrohr in die Hand die neueste Sportart des Vereins aus. Vereinsvorsitzender Oliver Weck erklärt ihr worauf es ankommt. „Die eine Hand an das Mundstück und die andere weiter vorne, dann mit beiden Augen zielen und kurz aber fest aus dem Oberbauch heraus pusten.“

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Die Zehnjährige hat ihren Spaß. „Das ist richtig cool“, sagt sie. Schwierig sei das Pusten nicht, das Zielen schon eher. Ihr Vater Thorsten Behrendt ist seit zwei Jahren Sportschütze und schießt Klein- und Großkaliber. „Mein Verein ist aber einige Kilometer entfernt, und das Schützenhaus hier liegt quasi vor der Haustür“, erklärt der Dietzenbacher seine Motivation, sich den Verein mal anzuschauen.

Mit rund 200 Mitgliedern - 45 davon sind Kinder und Jugendliche - sieht Weck die Tell-Schützen gut aufgestellt. „Was die Jugendarbeit angeht, sind wir im Schützenbezirk Offenbach führend“, freut er sich. Die sportlichen Leistungen des Vereins können sich sehen lassen. „Wir stellen den aktuellen Hessenmeister bei den Junioren, in der Disziplin Schnellfeuerpistole sowie den Bezirksmeister bei der Sportpistole“, erläutert Vorstandsmitglied Joachim Neumann. Regelmäßig qualifizieren sich die Tell-Schützen außerdem für die Deutschen Meisterschaften. Für das Bogenschießen haben sie in den vergangenen drei Jahren die Landesmeisterschaften in Dietzenbach ausgetragen und im Januar findet dann die nächste Hallen-Meisterschaft in der Philipp-Fenn-Halle statt.

Das Angebot des 1930 gegründeten Schießsportvereins ist breit gefächert. Zwanzig Zehn-Meter Stände stehen für Luftpistole und -gewehr bereit. Für Kleinkalibergewehre und freie Pistolen sind die 50-Meter Stände richtig. In 25 Metern Entfernung warten dagegen fünf Scheiben auf Schützen der Sport- und Schnellfeuerpistolen sowie auf Großkaliber. Auf der großen Bogenwiese auf dem Gelände lassen zudem die Bogenschützen ab dem achten Lebensjahr ihre Pfeile fliegen, für schlechtes Wetter oder in den Wintermonaten steht außerdem eine Bogenhalle bereit.

Mit der Resonanz zum Tag der offenen Tür zeigt sich Weck durchaus zufrieden. „Wir hatten reichlich Besucher und zwei davon haben gleich einen Anmeldebogen mitgenommen“, freut er sich. „Kommende Woche wollen sie zum Training kommen. Das hat sich doch schon gelohnt.“ Für Informationen zu den Trainingszeiten oder zum Verein auf tell-schuetzen.de klicken.