Kinder testen neue Bogenschießanlage von Sakubi Nach dem Schnitzen fliegen die Pfeile Richtung Zielscheibe

 Die gemeinnützige Gesellschaft Sakubi hat an ihrem Domizil am Europahaus eine Bogenschießanlage errichtet. Diese haben Albert-Einstein-Schüler aus Langen während ihres Ferienprogramms nun getestet. Foto: Wittekopf

Dietzenbach (bw) –  Die gemeinnützige Gesellschaft Sakubi hat an ihrem Domizil am Europahaus eine Bogenschießanlage errichtet. Diese haben Albert-Einstein-Schüler aus Langen während ihres Ferienprogramms nun getestet.

Elf Kinder der Langener Albert-Einstein-Schule sind zu Gast bei der gemeinnützigen Gesellschaft Sakubi (Soziale Arbeit, Kultur und Bildung gGmbH) am Europahaus. Während ihres Ferienprogramms sind die Fünft- und Sechstklässler eine Woche lang jeden Tag woanders unterwegs: Diesmal steht Bogenschießen auf dem Plan.

Zusammen mit Schulsozialarbeiterin Christine Voß und angeleitet von den drei Sakubi-Teamern Jan Schröter, Malte Bartels und Christopher Hahn schießen die Kinder – um auf den Geschmack zu kommen – erst einmal mit echtem Bogen und echten Pfeilen – so wie es die Profis praktizieren. Das klappt meistens ganz gut. Nils, der selbst im Verein schießt, hat kein Problem damit. Auch Fabian ist mit seiner Trefferquote zufrieden. So stellt er stolz fest, dass er die meisten Punkte geschossen hat. Lilli erzählt, dass sie oft vorbei geschossen hat. Aber das sei ja nicht anders zu erwarten, denn der Bogen ist viel größer als sie selbst. Aber Spaß habe es trotzdem gemacht.

Inzwischen haben die Betreuer Haselnusszweige geschlagen und bereitgelegt, denn die Schüler dürfen jetzt ihre eigenen Bogen bauen. Doch bevor es losgeht, müssen sie erst einmal lernen, wie man mit einem Taschenmesser umgeht. Teamer Schröter verrät, dass die Kinder heute ihr „Taschenmesser-Diplom“ machen. Einige Kinder schnitzen zum allerersten Mal und es macht ihnen sichtlich Spaß. Die Betreuer achten darauf, dass sich der Nachwuchs nicht ernsthaft verletzt. Und wenn mal ein Schnitt daneben geht, hilft ein Pflaster. Luna jedenfalls findet das Schnitzen „cool“. Natalie dagegen ist nach ihrer Meinung nach schon ein „Schnitzprofi.“

Zuerst lösen die Kinder die Rinde ab. „Jetzt schnitze ich noch eine Kerbe hier oben und hier unten rein“, schildert Lilian.

Die Kinder, die ihren Bogen fertig haben, gehen zu Schröter, der eine Angelschnur als Sehne anbringt. Natalie ist fertig. Da Schröter aber noch beschäftigt ist, schnitzt sie noch schnell ihren Namen in den Bogen. Als Nächstes müssen die Pfeile hergestellt werden. Lilli zeigt Christopher einen Bambusstock und fragt, ob sie daraus den Pfeil herstellen soll. Nachdem sie das Ok erhält, schnitzt sie ihren eigenen. Damit dieser fliegt, müssen Federn befestigt werden. Das macht Hahn. Echte Federn hat der Teamer besorgt. Der Pfeil wird geschlitzt, die Federn angebracht und mit Klebeband befestigt. Stolz zeigt Lilian ihren Pfeil. Sie habe heute Morgen schon mit einem Pfeil mit echten Federn geschossen. „Voll die geile Feder“, meint Nils und betrachtet sein Meisterwerk. Auch Matin hat seinen Pfeil fertiggestellt, und die Federn sind auch schon dran. „Jetzt hältst du den Pfeil noch für einige Sekunden in die Glut“, weist Hahn an. „Was ist Glut?“, fragt Matin. „Das ist da im Feuer“, erklärt ihm Lilli.

Einige können es kaum erwarten und wollen schießen. Aber sie werden von den Teamern ermahnt. „Das ist eine Waffe“, sagt Schulsozialarbeiterin Voß.

Nun gilt es, das Gebastelte auch zu erproben: Die Kinder stellen sich in eine Reihe, Voß gibt das Kommando: „Drei, zwei, eins los!“ Und schon fliegen die Pfeile in Richtung Zielscheibe. Zumindest einige schaffen es fast bis dahin. „Nochmal“, ruft Voß. Der zweite Versuch klappt dann schon viel besser. Der Pfeil von Nils bleibt sogar in der Scheibe stecken.

Die neue Bogenschießanlage hat Sakubi vor rund sechs Wochen auf dem Erlebniszeit-Gelände auf den ehemaligen Tennisplätzen hinter dem Europahaus eingeweiht. Auch mit Unterstützung der Parfümerie am Stadtbrunnen: Deren Besitzerin Irmgard Weber hat während der Aktion „Altstadt frühstück“ Tombolalose verkauft und den Erlös, 1000 Euro, an die gemeinnützige Gesellschaft gespendet. Sakubi, deren Hauptpartner der Kreis Offenbach ist, bietet Kurse zur Teambildung an. Darunter Felsklettern, Klettern im eigenen Hoch- und Niedrigseilgarten an der Offenthaler Straße und Kanufahrten. Näher Infos unter sakubi.com