Rodgauer Nachwuchs-Brandschützer räumen kräftig ab Wer seine Seifenkiste liebt, der zieht und schiebt

Beim diesjährigen Seifenkistenrennen der Jugendfeuerwehren des Kreises Offenbach, das wieder in Dietzenbach ausgetragen wurde, gingen acht Mannschaften mit je fünf Fahrern an den Start. Sieger wurde das Team Rodgau-Süd I, das zudem den Fairnesspokal gewann und den schnellsten Fahrer stellte. Foto: Dreger

Dietzenbach (zsd) – Heuballen liegen an markanten Stellen bereit, Streckenposten kümmern sich um eine freie Fahrt und mit den ersten Probeläufen startet das Seifenkistenrennen der Jugendfeuerwehren des Kreises Offenbach zum dritten Mal in Dietzenbach. Acht Mannschaften sind mit je fünf Fahrern am Start und kämpfen darum, in der schnellsten Zeit die Strecke zwischen dem oberen Teil der Weinbergstraße auf dem Wingertsberg, bis zum Ziel am Ende der Götzenhainer Straße hinter sich zu bringen.

Dass es die Strecke durchaus in sich hat, zeigt sich noch während der ersten Probeläufe.

Die Fahrt von Leonie aus der Jugendfeuerwehr Ober-Roden findet in den Heuballen ein abruptes Ende. „Ich habe die Kurve zu eng genommen und die Bremse wollte nicht so wie ich“, berichtet die Elfjährige. „Sowas kann passieren“, beruhigt Jugendausbilder Walter Goßmann. Glück im Unglück für Leonie - ihr ist nichts Schlimmes passiert. Zwei Kühlpacks genügen zur Ersten Hilfe. „Die kleine Schramme ist nicht schlimm“, sagt sie. Die Seifenkiste aber muss zur Reparatur. „Die Achse ist verbogen und muss ersetzt werden, da ist wohl erst mal ein Boxenstopp nötig“, sagt Goßmann. Nach rund einer Stunde können die Fahrer aus Ober-Roden ihren Kampf gegen die Mannschaften der Feuerwehren Rodgau Süd, Heusenstamm und Dietzenbach fortsetzen. Für den Kampf um die vorderen Plätze sind Zeiten von unter 50 Sekunden nötig. „Die Strecke ist schon recht schnell und die Kurve ist nicht ohne“, sagt Kreisjugendfeuerwehrwart Oliver Meyer. „Da kommen die Seifenkisten schon mal an ihre Grenzen.“

Den Start habe man daher schon ein Stück weiter nach unten verlegt, um etwas Geschwindigkeit rauszunehmen, erläutert Meyer. Für Johannes aus Dietzenbach ist die Strecke genau richtig. „Das macht einfach richtig Spaß, voll cool“, sagt der Elfjährige der zum zweiten Mal beim Rennen mitfährt. Die Besucher lassen sich kulinarisch mit Kuchen, heißen Würstchen und kühlen Getränken versorgen, und begleiten die Fahrer am Streckenende mit Beifall ins Ziel. Von dort aus müssen die Seifenkisten wieder den Berg hoch gezogen und geschoben werden. „Das ist nicht so toll“, findet Niklas und bekommt Zustimmung von seinen Feuerwehrkameraden. „Das Runterfahren macht deutlich mehr Spaß“, sagt der Elfjährige lachend. Im zweiten Durchgang sorgt nach einem weiteren Unfall ein gerissenes Lenkseil für einen Totalausfall des fahrbaren Untersatzes aus Ober-Roden. Nach rund vier Stunden auf der Suche nach der Ideallinie und der besten Kurvenlage sind aber alle Fahrer ins Ziel gekommen. Bei denen, die auf Grund von Materialverschleiß oder Unfallschäden ihre zweite Abfahrt nicht fahren konnten, wird der erste Lauf doppelt gewertet. „Das war ein bombastischer Tag mit ganz tollen Leistungen“, resümiert Oliver Meyer. Mit 364 Punkten sichert sich am Ende der Titelverteidiger aus dem vergangenen Jahr, die Mannschaft Dietzenbach I, schließlich Platz drei, knapp hinter ihren Kameraden der Mischmannschaft aus Dietzenbach und Heusenstamm, die mit 383 Punkten den zweiten Platz erreichen.

Mit 422 Punkten haben ganz klar die Jugendlichen von Rodgau-Süd I den Sieg eingefahren, und dürfen gleich einen weiteren Pokal in Empfang nehmen. „Ihr habt den anderen Teilnehmern euer Werkzeug für ihre Reparaturen zur Verfügung gestellt und auch mit einigen Kühlpacks ausgeholfen“, lobt Meyer. Grund genug für die Jury, den Rodgauer Brandschützern den Fairnesspokal zu überreichen. Den Pokalsegen komplett, macht der Rodgauer Fahrer Lars Wegner, der sich mit einer Zeit von glatten 45 Sekunden über den Titel des schnellsten Fahrers freuen kann.

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