Auf der Kinder- und Jugendfarm ist immer was los Selbst gekeltert schmeckt der Apfelsaft Kindern am besten

Gemeinschaftswerk: Während einer kurbelt, halten andere die mobile Kelter fest. Lohn der Arbeit war ein leckerer naturtrüber Apfelsaft. Und selbst gepresst schmeckt natürlich doppelt gut. Foto: Dreger

Dietzenbach (zsd) – Während fleißige Hände auf der Kinder- und Jugendfarm unzählige Äpfel waschen und in Stücke schneiden, greift der vierjährige Ole beherzt das Handrad der Obstmühle und beginnt die ersten Früchte zu zerkleinern. „Das macht Spaß“, sagt er, „aber das Drehen ist auch etwas schwer“. Schließlich packt sein Vater Pierre Volkmann mit an und hexelt den Rest durch. Bereits das elfte Mal hatte der Verein Kinder- und Jugendwelten zum Kelterfest auf sein Gelände am Stiergraben eingeladen.

„Eine tolle Einrichtung“, findet Volkmann und ergänzt, dass die Kinder dort nicht nur spielerisch die Natur erkunden können, sondern auch ganz nebenbei lernen, dass Apfelsaft eben nicht im Supermarktregal entsteht. Zwei große Schüsseln Apfelstücke finden in der „Kelter“ genannten Presse Platz. Auch hier ist Handarbeit gefragt, um den Saft auszupressen. Kein Problem für Asmina, die ohne zu zögern anfängt den Handgriff zu drehen. „Am Anfang ging es etwas schwer, aber dann immer leichter“, sagt die Sechsjährige. Unten hält die fünfjährige Hanna eine Kanne bereit um den frischen Apfelsaft aufzufangen.

„Der schmeckt richtig süß, voll lecker“, sagt Asmina, „Cool, dass ich den selbst gepresst habe“. Etwa 500 Milliliter bekomme man aus einem Kilo Äpfel heraus, erläutert der stellvertretende Vorsitzende des Vereins, Heiko Nickel. Rund 100 Kilo Äpfel sind in diesem Jahr zusammengekommen. „Die Früchte sind alle vom Wingertsberg“, erklärt Nickel und fügt an, dass das Keltern für die Kinder keine wirkliche Arbeit sei. „Es macht ihnen sichtlich Spaß und sie bekommen dabei auf einfache Weise einen Bezug zur Natur.“

Während die großen Besucher Kaffee und selbstgebackenen Kuchen genießen, knistert ein paar Meter weiter bereits das Feuer um Stockbrot zu backen. „Ich denke da können die Kinder gleich anfangen“, sagt Wildnispädagogin Andrea Ullrich. Während sich der vierjährige Paul kurze Zeit später das Stockbrot schmecken lässt, finden alle anderen auf dem einen Hektar großen Gelände ebenfalls genug Beschäftigung. „Wir brauchen hier eigentlich kaum Programm“, erklärt Ullrich, „dass machen sich die Kinder ganz von alleine“. Langweilig sei es ihr hier noch nie geworden, erzählt die zehnjährige Janne. „Am liebsten baue ich an der Hütte.“ Ihre Freundin Philippa hilft beim Hämmern und Nägel gerade biegen. Der große Erdhügel sei aber auch super, sagt die Achtjährige. „Da kann man richtig gut klettern und buddeln.“

Dienstags und mittwochs ist die Farm zwischen 14.30 und 17.30 Uhr geöffnet. Vom 8. bis 12. Oktober lädt der Verein außerdem zwischen 8.30 und 16.30 Uhr unter dem Motto „Federvieh und Co.“ zu den Ferienspielen auf das Gelände ein. „Da gibt es für alle was zu tun“, sagt Ullrich, die sich auch schon auf das Herbstwetter freut. „Kinder finden auch bei Schmuddelwetter Spaß, dann werden eben Regentropfen gesammelt.“