Varietégruppe „Menschen anders“ präsentierte „Glitzersterne“ Spektakuläre Artistik unter der Kuppel des Capitols

Atemberaubende Artistik: Die Protagonisten der Varietégruppe „Menschen anders“ des Zirkus Chicana zeigten im Capitol am Europaplatz in Dietzenbach spektakuläre Figuren. Foto: Wittekopf

Dietzenbach (bw) – Bis zu drei Mal in der Woche haben die 50 Akteure der Varietégruppe „Menschen anders“ des Zirkus Chicana bis zur Erschöpfung geprobt, Diabolos durch die Luft geschleudert und an Tüchern. Stangen, Schlaufen und Trapez Nummern trainiert. „Wir haben ausgerechnet, dass die Truppe ungefähr 15 000 Stunden geübt hat“, verrät Moderator Hans-Erich Scholze. Doch Schweiß, Blessuren, Muskelverletzungen und Brandwunden sind inzwischen vergessen, denn es ist wieder soweit: Zirkusdirektorin Diana Williams und ihre Tochter Sheila präsentieren mit der Varietégruppe das Programm „Glitzersterne“ im Capitol.

Der Zirkus ist mittlerweile weit über die Grenzen des Rhein-Main-Gebietes bekannt und beliebt. „Wir sind in den Wochen vor Weihnachten und bis weit nach Silvester hinaus komplett ausgebucht“, sagt Sheila Williams. Sie ist eine der wenigen Profis im Kader des Zirkus’ und Absolventin der Stage School Hamburg.

Die Planung einer solch großen Show ist nicht einfach. Verletzt sich ein Artist, wird es besonders stressig, denn nicht selten sind dann gleich mehrere Nummern betroffen. „Diesmal hat sich ein Künstler bei der Generalprobe am Handgelenk verletzt und fiel aus“, berichtet Sheila Williams. „Wir mussten eine Nummer komplett streichen und andere Artisten in wenigen Stunden neu einarbeiten.“

Von diesen Problemen merkt das Publikum im fast voll besetzten Saal nichts. Viel zu sehr sind die Augen auf die spektakulären Nummern gerichtet. Immer wieder sind „Ohs“ oder „Ahs“ zu hören. Die Aufführung selbst ist ein ständiger Wechsel zwischen wirbelnder Akrobatik, mitreißender Jonglage, kraftvollen Hebeübungen und gewagten Tänzen – unterbrochen von Komikeinlagen und Zaubertricks. Die Wichtel, die inzwischen zum Standardrepertoire gehören, erheitern die Zuschauer, indem sie lustig durch die Sitzreihen watscheln und kleine Geschenke verteilen. Doch ihre Arbeit wird erschwert, denn der Grinch, der mit Weihnachten auf Kriegsfuß steht, taucht immer wieder auf und verbreitet schlechte Laune. Aber die Wichtel bändigen den Griesgram und retten die Show.

Das Technik-Team des Capitols hat diesmal wieder alle Register gezogen und taucht die Bühne in ein buntes Lichtermeer. Besonders der „Oktopus“, ein krakenförmiges Stahlgebilde im hinteren Teil der Bühne, erzeugt dramatisches Hintergrundlicht. Das Gerät ist vom Capitol-Team selbst entwickelt worden.

So erleben die Zuschauer eine mitreißende Bühnenakrobatik, die den Namen Varieté verdient. Wieder dabei ist Lara Schröder, eine Sängerin, die im Zirkus Chicana entdeckt wurde. Neben Einrad-Akrobatik, Tanzeinlagen und einer Balancier-Nummer mit großen Pezzibällen präsentiert Hafi ihre bezaubernde Hula-Hoop-Nummer, bei der sie drei Reifen auf der Stirn balanciert.

Christina Wilberg fasziniert mit ihrem Cyr, einem einrädrigen Rhönrad.

Besonders die Trapeznummern, bei der Körper hoch oben unter der Kuppel des Capitols schweben, entzücken die Zuschauer. Eine an Spannung kaum zu überbietende Show geht nach fast drei Stunden mit einer großen Akrobatiknummer zu Ende. Die blauen Flecken, die sich die Artisten während der Aufführung zugezogen haben, sind sicher schnell vergessen, denn die nächsten Auftritte stehen schon bevor ...

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