In der Mitte des Geschehens steht Kommissar Francois (Christoph Visone), der den Mord am schwedischen Lord Fjord, der auf seinem großen schwedischen Anwesen lebte, aufklären soll. Die ersten Befragungen zeigen jedoch, dass kein Mitbewohner konkrete Angaben machen kann oder nicht will.
Mehr auf Seite 2
Saga (Susanne Fey), die junge Nichte des Ermordeten, hat ein kindliches Gemüt und macht mehrdeutige und teils verwirrende Angaben. Auch die Befragung von Au-pair Tim (Susanne Fey), Köchin Maggie (Susanne Fey) und Butler James (Susanne Fey und Christoph Visone) liefern keine neuen Erkenntnisse. Die Frau des Lords, Lady Tempel (Susanne Fey), versprüht ihren ganzen Charme und wickelt den Kommissar um den Finger. Die Hormone des Polizisten setzen ihn außer Gefecht und er wird blind für weitere Ermittlungen.
Schließlich muss Francois immer wieder eingestehen, dass er auch nach Stunden noch keinen Hinweis auf ein Motiv hat. Aber für den Ermittler gilt sowieso die alte Weisheit: „Der Mörder ist immer der Gärtner!“. Doch das ist eigentlich nicht möglich, denn obwohl das Anwesen von einem sehr großen Grundstück umsäumt ist, gibt es keinen Gärtner. Wie in den alten Krimis von Agathe Christie, Edgar Wallace oder Dorothy Sayers wird der Zuschauer stets auf die falsche Fährte gelockt. Das ist natürlich auch in „Mord an Lord Fjord“ der Fall. So kommt es vor, dass plötzlich der „Schreckliche Klaus“ (eine Hommage an Klaus Kinsky, gespielt von Christoph Visone) anruft und Butler James mit Vernichtung droht, wenn er den Anweisungen nicht mehr folgt. Doch was hat das mit der Handlung zu tun? Auch hier lassen die Autoren den Zuschauer schließlich bewusst im Dunkeln.
Wer jetzt denkt, dass er die Handlung kennt, sollte sich auf viele weitere lustige Szenen und Überraschungen vorbereiten. Denn das gesamte Stück ist sehr sehenswert. Es ist wunderbar ausgearbeitet, kurzweilig gespielt und vollgepackt mit äußerst witzigen Szenen. Die Requisiten sind so überspitzt dargestellt, dass sie das Publikum immer wieder zum Lachen bringen. Die Kugel beispielsweise, die Björn trifft, ist sehr groß und kommt im Zeitlupentempo angeflogen. Das gesamte Bühnenbild fügt sich so in die wunderbare Kriminalatmosphäre ein. Kleine technische Probleme überspielen die Schauspieler so liebevoll, dass man meinen könnte, sie sind einstudiert.
Der Mörder ist natürlich, wie der Kommissar vermutet hat: Der Gärtner. Doch halt, das kann nicht sein, denn einen Gärtner gibt es ja nicht...
Infos im Internet thesa.de
Von Burghard Wittekopf