Europa inmitten des Landkreises Offenbach Staatssekretär Mark Weinmeister wirbt für Europe Direct Relais

Landrat Oliver Quilling (von links), Sibylle Möller und Staatssekretär Mark Weinmeister. Foto: Towae

Dietzenbach (red) – Besuch aus der Hessischen Staatskanzlei im Kreishaus: Staatssekretär für Europaangelegenheiten, Mark Weinmeister, wirbt unter anderem für das beim Kreis (Offenbach) angesiedelte Europe Direct Relais Rhein-Main. Eines von vier hessen-, 56 deutschland- und 518 europaweiten Bürger-Informations- und Beratungszentren, kurz: Edics.

Sicherlich keine einfache Aufgabe dieser Tage, den Bürgern Europa nahe zu bringen. Eine Zeit, in der Nationalismen hochkochen und konsequenterweise die unter den Mitgliedsstaaten gesponnenen Bande stark unter Spannung stehen.

Mark Weinmeister, seines Zeichens Hessischer Staatssekretär für Europaangelegenheiten, schreckt diese Lebensaufgabe offenkundig nicht, sondern ist ihm stattdessen Ansporn.

Kreis-Edic gibt es seit 2005

Bei einer im Kreishaus gegebenen Pressekonferenz, zusammen mit Landrat Oliver Quilling und Sibylle Möller, Leiterin des Kreis-Edic, warb er mit ruhiger und fester Stimme indirekt für Europa, insbesondere jedoch für die Arbeit vor Ort, die in den vorgenannten Zentren, für die Bürger und nicht zuletzt für das Staatenbündnis geleistet wird. 2005 ist ein solches Kompetenzzentrum im Kreis installiert worden, in und aus dem auch über aktuelle Geschehnisse in Europa sowie über kommunal- und wirtschaftsrelevante Fachthemen informiert werde.

Seit annähernd elf Jahren ist Möller sozusagen „Miss Europa“ und somit Ansprechpartnerin für alle Bürger, Unternehmer und Vereinsaktiven – bei beiden zuletzt genannten Gruppen ist besonders die Thematik (EU-)Fördermittel von Interesse – und beispielsweise Lehrtätige der 13 Gemeinden und Kommunen des Kreises in annähernd allen Belangen Europa betreffend. Möller beantwortet beispielsweise Fragen zur Thematik Niederlassungsfreiheit und Praktika in der EU, bearbeitet Anfragen von Schülern und Studenten für Referate und Präsentationen, sei auch bei der Suche nach entsprechenden EU-Förderprogrammen behilflich und unterstütze zudem bei der Antragsstellung. „Somit ist das Europe Direct Relais Rhein-Main auch wichtiger Bestandteil unserer Wirtschaftsförderung“, so der Landrat. Er freute sich darüber, sollte die Europäische Kommission das Konzept mit den EDIC auch nach 2017 fortführen.

„Ziel sei es“, so Landrat Quilling eingangs der Pressekonferenz, „mit dieser Arbeit Europapolitik erlebbar und begreifbar zu machen an der Basis.“

Schwer an Fördermittel zu kommen

Staatssekretär Weinmeister pflichtet ihm bei: „Näher kommt man an Bürger nicht ‘ran“, dabei zugleich die Besonderheit betonend, dass dieses Zentrum bei der Kreisverwaltung angedockt ist.

Er wisse um die Schwierigkeiten von Edic-Verantwortlichen, dass es schwieriger geworden sei, an Fördermittel zu kommen. Auch um die Flexibilität in der täglichen Arbeit stehe es nicht so gut. „Ich werde diese Rückmeldungen nach Brüssel nehmen. Mehr Geld ist schön, aber das Arbeiten muss praktikabler sein“, so Weinmeister und weiter: In vielen Bereichen seien Vorgaben restriktiver geworden.

Besonderen Dank spricht der Staatssekretär Landrat Quilling für sein Wirken aus: „Wenn der Landkreis nicht zusätzliche Mittel drauflegen würde, wäre die Arbeit im Edic so nicht möglich.“ Edics seien wichtige Anlaufzentren für Bürger. Das Gros der Kosten für den Betrieb desselben stemme der Landkreis nämlich selbst. Der Zuschuss seitens der Europäischen Kommission belaufe sich auf 25.000 Euro.

Landrat Quilling: „Wir sind froh, dass wir mit dem Land Hessen so einen starken und wertvollen Partner haben.“ Ohne diesen erzielte man sonst keine starke Durchschlagskraft, merkt Quilling an.