Und was hatte sie nicht alles zu sagen, trotz ihrer Müdigkeit wegen der Sonderflüge. Da half nur noch ein Nichteinschlafmittel. Bei polnischen Lkw-Fahrern helfe das ja auch, meinte sie. „Ich habe schon so viel genommen, dass ich gar kein Flugzeug mehr brauche um zu fliegen“. Die Handys könnten die Gäste übrigens ruhig anlassen. „Wenigsten gehen dann überhaupt ein paar elektronische Geräte an Bord“. Bei einem solchen Himmelfahrtskommando, wo der Kapitän mehr getankt habe als das Flugzeug, sei es ja außerdem nicht schlecht, im Notfall telefonieren zu können.
Mit reihenweise Spitzfindigkeiten nahm Bekele ihr Publikum mit auf die Reise durch eine Show voller irrwitziger Alltäglichkeiten. Die Lachmuskeln wurden strapaziert, ein Abend voller Lachtränen aber sollte es nicht sein. Melancholisch, nachdenklich und mit großer Wandelbarkeit auf der Bühne zeigte Bekele, dass sie auch anders kann.
Ihre Show aus der Feder von Autor Stephan Eckel präsentierte sie mal schräg, mal skurril und mit viel Gesang. „So habe ich mich noch nie auf der Bühne gezeigt“, sagte sie.
Zwischen verschiedenen Charakteren tänzelte sie gekonnt hin und her und verpackte politische Anspielungen schon mal geschickt in trockenen Humor. An ihrer Seite sind dabei stets ihre wortkarge Matrjoschka (Loana Tuscano) und ihr vor lauter Unterforderung fast schon überforderter Assistent Boris (Frank Hilsamer). Mal als Diva, mal als Rockröhre - Bekele bot Abwechslung mit ihrem Dreigestirn, hielt dabei aber die russische Seele immer ganz oben.
Wer die Show noch sehen möchte, muss sich noch gedulden: Weitere Vorstellungen gibt es am 2., 3. und 8. März 2018. Karten gibt es im thesa 2.0 Ticketshop, Schäfergasse 4, Telefon 06074 7283663 oder unter thesa.de