Kita Mutabor und Kinder- und Jugendfarm kooperieren Auf der Suche nach der Heimat der Kartoffel

Ouissal, Lukas, Nursena, Iman und Amin haben gemeinsam mit der Erzieherin Marleen Billig den Lavendel erkundet. Foto: p

Dietzenbach (red) – Die Natur ist gerade in Dietzenbach so nah, doch manchen Kindern trotzdem fern.

Trotz der Nähe der umliegenden Wälder und Wiesen, gehört es heutzutage nicht mehr zur alltäglichen Freizeitbeschäftigung der Kinder und Jugendlichen, sich mit allen Sinnen in der Natur zu bewegen.

Das beobachteten auch die Erzieherinnen und Erzieher der Kita 9 im Spessartviertel in Dietzenbach und mussten nicht lange suchen, um einen geeigneten Partner für naturpädagogische Workshops zu finden.

Die Kinder- und Jugendfarm bietet einen idealen Freiraum zum Spielen, Basteln und Werken an der frischen Luft. Seit Anfang des Jahres kooperieren die Kita 9 mit dem Namen Mutabor und die Farm im Rahmen eines Integrationsprojektes von „Wir bewegen uns“.

Seit dem Frühjahr 2018 läuft beispielsweise ein gefördertes „Urban Gardening“- Projekt, bei dem Familien auf einem vorbereiteten Stück Land der Farm für die Lage geeignete Gemüsesorten wie Kartoffeln und Mais anpflanzen. Die

Kindergartenkinder verfolgen den Anbau und das Wachstum der Pflanzen. Wenn alles gut geht, werden sie vielleicht in der nächsten Saison auch ein eigenes Beet bestellen können und fleißig mithelfen. Mit dem Gartenprojekt lernen sie durch die praktische Erfahrung etwas über den Anbau von Nahrungsmitteln und gesunde Ernährung.

Besonders im Trend ist bei den Kindern die Insektenwelt. Neugierig und achtsam werden die kleinen Krabbeltierchen beobachtet. Getestet wurde auch der Geschmack von Walderdbeeren oder der Geruch von Lavendel und Co. Das Ziel der Zusammenarbeit ist, den Mutabor-Kindern, die häufig aus Familien stammen, in denen Bewegung an der frischen Luft wenig Priorität hat, die Kinder- und Jugendfarm vorzustellen und ihnen das freie Spiel in der Natur, weg vom tristen Beton, zu ermöglichen. Zudem wird der Gruppenzusammenhalt durch die gemeinsamen Aktivitäten und kleinen Abenteuer gestärkt.

„Zwei unserer Kita-Pädagoginnen haben im vergangenen Jahr an den naturpädagogischen Workshops der Kinder- und Jugendfarm teilgenommen und dort Möglichkeiten der Naturpädagogik kennengelernt und hilfreiche Tipps bekommen“, so Kitaleiterin Barbara Spahn. „Es ist eine willkommene Abwechslung für die Kinder, kleine Abenteuer in der Farm zu erleben“, sagt Spahn weiter.

Die Kinder, die am Projekt teilgenommen haben, lernten durch die Selbsterfahrung die Welt mit anderen Augen und Ohren kennen. Zudem ertasteten sie die Natur und nahmen Gerüche von zum Beispiel Blumen und Geräusche von Vogelarten bewusst wahr.

Auch gab es die Erkenntnis, dass man bei schlechterem oder kälterem Wetter gut draußen sein kann, wenn man sich richtig anzieht.

In dieser neuen Umgebung haben die Kinder außerdem ihre Kita-Kameraden auf einer anderen Ebene kennengelernt und ihre Team- und Konfliktfähigkeit gestärkt.

Demnächst ist geplant, das Projekt auf die Eltern auszuweiten, sodass sich die

Begeisterung der Kinder vielleicht auch langfristig in zum Beispiel einem Engagement in der Kinder- und Jugendfarm bemerkbar macht.

Die Kinder- und Jugendfarm bietet im Übrigen dienstags und mittwochs jeweils von 14.30 bis 17.30 Uhr auch ein offenes Angebot für jedermann an. Für die Kleinen bis sechs Jahren lädt das Gelände dienstags von 15 bis 17 Uhr und mittwochs von neun bis elf Uhr zum Buddeln, Spielen, Bauen und Entdecken ein. Da ist natürlich eine

Begleitperson des Kindes notwendig.