„Peterchens Mondfahrt“ als Weihnachtsmärchen im Bürgerhaus aufgeführt Auch der Suche nach dem sechsten Bein

Als diesjähriges Weihnachtsmärchen wurde im Dietzenbacher Bürgerhaus „Peterchens Mondfahrt“ aufgeführt. Die Geschichte handelt von den Abenteuern des Maikäfers Herr Sumsemann, der mit zwei Kindern auf den Mond fliegt. Foto: Wittekopf

Dietzenbach (bw) – Jedes Jahr zur Adventszeit führt die Akrobatengruppe des Kinder- und Jugendzirkusses Chicana zusammen mit der Orchestergruppe der Musikschule Dietzenbach, der Künstlerin Uschi Heusel und dem Veranstaltungsteam des Bürgerhauses ein Weihnachtsmärchen im Capitol des Bürgerhauses Dietzenbach auf.

Mit Stücken wie „Aschenputtel“, „Hänsel und Gretel“, „Der Zauberer von Oz“ ist das Ensemble inzwischen weit über die Stadtgrenzen bekannt geworden. Nicht selten kommen Zuschauer aus den Nachbarorten.

Dieses Jahr feierte die Kooperation ein kleines Jubiläum, denn vor genau zehn Jahren wurde das Märchen „Peterchens Mondfahrt“ zum ersten Mal im Capitol aufgeführt. „Zehn Jahre sind ein schönes Jubiläum“, sagt Diana Williams. Man hatte sich überlegt, wie man dieses Jubiläum feiern könnte. Schnell kam die Idee auf, „Peterchens Mondfahrt“ nochmal aufzuführen.

Die Geschichte „Peterchens Mondfahrt“ handelt von den Abenteuern des Maikäfers Herr Sumsemann, der zusammen mit den beiden Menschenkindern Peter und Anneliese zum Mond fliegt, um von dort sein verloren gegangenes sechstes Beinchen zu holen. Das Beinchen hatte ein Holzdieb einst seinem Urahn vor vielen Jahren abgeschlagen. Als die Fee der Nacht von dieser bösen Tat erfährt, verbannt sie den Holzdieb - mitsamt dem geklauten Holz - daraufhin auf den Mond. Leider hing das abgeschlagene Beinchen noch an dem geklauten Holz dran und liegt nun seit vielen Jahren auf dem Mond. Die fünf Beinchen wurden inzwischen in der Familie Sumsemann von Generation zu Generation weitervererbt.

Herr Sumsemann ist der letzte seiner Sippe und wohnt im Garten von Peter und Anneliese. Traurig sitzt der kleine Maikäfer und spielt wie jeden Abend auf seiner Fidel. Zu seinem großen Unglück wurde auch noch seine Frau gerade von einem Huhn gefressen. Peter und Anneliese sehen den traurigen Sumsemann und sprechen ihn an. Er erzählt ihnen die Geschichte vom sechsten Beinchen. Die gutherzigen Kinder beschließen ihm zu helfen und erlernen bei einem Zaubertanz das Fliegen. So machen sie sich auf die lange Reise zum Mond und erleben viele spannende Abenteuer.

Mehr als 50 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene des Zirkus Chicana setzten die Geschichte mit akrobatischen und schauspielerischen Fähigkeiten gelungen um. In farblich aufeinander abgestimmten und aufwendig geschneiderten Kostümen, zeigten die Artisten nicht nur ihre Künste, sondern glänzten oft mit schauspielerischem Talent und Mimik. Kleine Hunde und Katzen schwirrten über die Bühne und bildeten immer wieder neue akrobatische Formationen sich um im nächsten Moment dem Publikum mit gezückten Krallen zuzuwenden. Der Sandmann mit seinem langen grauen Bart, seiner Schlafmütze und seinem mit Sternen verzierten Mantel war besonders gut gelungen. Seine Sternenkinder, die mit niedlichen Sternenkragen bekleidet waren, machten leider nicht immer das, was er möchte, deshalb musste er immer wieder auf seine Trommel schlagen und ihnen erklären, was sie zu tun haben. Aber auch der Wassermann war perfekt umgesetzt. In seinem algengrünen und meeresblauen Kostüm, watschelte er mit seinen Schwimmflossen über die Bühne und spritzte mit seiner Wasserpistole um sich.

Bodenakrobatik, Darstellungen am Tuch oder der Stange, Einrad- und Hocheinrad und Jonglagewaren nur einige weitere Darbietungen, die die jungen Künstler präsentierten.

Besonders spannend war die Reise zum Mondberg. Herr Sumsemann, Peterchen und Anneliese mussten dazu in eine große Kanone kriechen und wurden unter lautem Donner und Getöse zum Mondberg geschossen. Dort angekommen besiegten sie den Holzdieb und Herr Sumsemann bekam endlich wieder sein sechstes Beinchen. So endete die Geschichte sehr zur Freude der vielen Zuschauer doch noch glücklich.

Zauberhaft ergänzt wurde die Geschichte durch die Bühnenbilder, für die sich die Dietzenbacher Künstlerin Uschi Heusel wieder zu Verfügung gestellt hatte.

Gesprochen wurde das Märchen von Barbara Scholze, die mit ihrer spannenden Art die Zuschauer fesselte. Das Orchester der Musikschule unter der Regie von Joachim Neumann, Leiter der Musikschule, und Klavierlehrer Christian Tutschek spielte zur Adventszeit passend weihnachtliche Lieder.

Inszeniert hatten die Geschichte die beiden Chicana-Chefinnen, Diana und Sheila Williams. „Wir hatten nur wenig Zeit zu proben“, sagte Diana Williams. „Aber es lief alles nahezu reibungslos“.