Gemeinsames Kochen verbindet Tapas-Abend im Verein „Zusammenleben der Kulturen“

Ob Aioli, Mojo verde, Fleischbällchen, Thunfischtomaten oder mit Frischkäse gefüllte Datteln: Die Teilnehmer beim Tapas-Kochen hatten Spaß bei der Zubereitung und vor allem beim Genießen. Foto: Wittekopf

Dietzenbach (bw) – Kochkurse liegen seit Jahren im Trend und beim gemeinsamen Kochen und Essen werden kulturelle Grenzen schnell überwunden. Denn gemeinsam Kochen verbindet und macht großen Spaß. Schon lange ist die Freude und Neugier an neuen Gerichten und Gewürzen auch zum Markenzeichen des Kochkurses geworden, den der Verein „Zusammenleben der Kulturen“ veranstaltet. Der Verein, der sich intensiv für die positive Identität Dietzenbachs und das friedvolle Miteinander verschiedener Kulturen einsetzt, trifft sich regelmäßig – in der Regel einmal im Monat – im Reinhard-Göpfert-Haus zum gemeinsamen Kochen.

An diesem Abend werden „Tapas“, spanische Vorspeisen, von den 20 Teilnehmern vorbereitet, gekocht und dann gemeinsam verköstigt. Wie immer hat Lothar Kämmer alles bestens vorbereitet: Die Rezepte sind gut lesbar ausgedruckt und in Folie verschweißt, alle Zutaten hat Kämmer eingekauft. „Zu Beginn muss sich die Gruppe finden, aber das geht immer sehr schnell und unkompliziert“, sagt er. „Ich verteile die Rezepte und jeder sucht sich das raus, was zu ihm passt.“ Schnell finden sich die Teilnehmer zu Rezeptgruppen zusammen und ebenso schnell verteilt die Gruppe die Aufgaben untereinander, denn das Ziel ist es, gemeinsam miteinander zu kochen.

Unter Tapas versteht man kleine Appetithäppchen, die man oft im Stehen verzehrt, oder einfach als kleine Vorspeise vor der Hauptmahlzeit genießt. Grenzen gibt es keine, Fisch, Fleisch, vegetarisch oder vegan, nahezu alles kann als Tapas gereicht werden. Kämmer hat wieder leckere Rezepte wie Zitronenkartoffeln, Albondigas (Hackfleischbällchen in Tomatensauce), Tortilla, Tomaten mit Thunfischfüllung und Crema Catalana (eine Karamell-Dessertcreme) zusammengestellt. Natürlich sind auch die bekannten scharfen kanarischen Saucen Mojo verde (grün) und Mojo rojo (rot) dabei.

Pinienkerne hacken und Zwiebeln würfeln

Für Albondigas müssen Pinienkerne gehackt, Zwiebeln gewürfelt und das Hackfleisch mit Knoblauch, Eiern und Brötchen geknetet und zu kleinen Bällchen geformt werden. Anschließend müssen Bällchen, Zwiebeln und Knoblauch in Olivenöl angebraten werden. Zusammen mit den inzwischen gehackten Tomaten kommt alles in einen großen Topf und köchelt. Dabei kommt es auf den individuellen Geschmack an, denn das Salzen, Pfeffern und Abschmecken mit Thymian, Lorbeer und Rotwein ist die eigentliche Krönung des Kochens. Alle stellen sich die Frage, ob es den anderen Teilnehmern schmecken wird. Das ist das berühmte „Salz in der Suppe“, das die Zusammenarbeit ausmacht. Letztlich entscheidet die Rezeptgruppe.

Üblicherweise ist für das Vorbereiten und Kochen eine Stunde Zeit angesetzt. Danach wird zusammen gegessen. Gekocht wird in der Küche. 20 Personen haben darin natürlich keinen Platz, deshalb werden Vorarbeiten, wie das „Schnippeln“ der Zwiebeln, des Knoblauchs und der Paprika, in einem anderen Raum erledigt. Inzwischen hat sich das gemeinsame Kochen des Vereins „Zusammenleben der Kulturen“ rumgesprochen. Oft sind die Kurse schon früh ausgebucht. „Diesmal konnten wir leider nicht alle Anmeldungen berücksichtigen“, sagt Kämmer. „Wir mussten leider Interessenten absagen.“

Neue Gerichte und Gewürze entdecken

Eines ist allen Teilnehmern anzumerken: Sie haben alle Spaß am Kochen und lieben es, neue Gerichte und Gewürze zu entdecken. Und so langsam nimmt das Mahl seine Form an. Der Salat ist relativ schnell zubereitet, die Tortilla braucht natürlich länger und die Rezeptgruppe, die die Fleischbällchen in Tomatensauce zubereitet, hat gerade entschieden, dass ein zusätzlicher Schuss Wein nicht schaden kann. Die Räume im Reinhard-Göpfert-Haus füllen sich mit einem verführerischen Duft unterschiedlichster Gewürze. Schließlich wird der Tisch gedeckt und ein Gericht nach dem anderen aufgetischt. Passend zum Essen hat Kämmer einen spanischen Gran Reserva, ein Wein, der mindestens zwei Jahre im Eichenfass gereift ist, ausgesucht.

Das Entkorken der Flaschen ist gleichzeitig das Signal für alle Teilnehmer, dass das Essen bereit steht. Jeder hat schnell seinen Favoriten für sich gefunden. Ob Aioli, Mojo verde, Fleischbällchen, Thunfischtomaten oder mit Frischkäse gefüllte Datteln. Für jeden Geschmack ist etwas dabei. Alle sind mit ihrer Arbeit zufrieden und tauschen ihre Erfahrungen beim gemeinsamen Mahl, ganz im Sinne des Vereins, miteinander aus. Wer an der Veranstaltung teilnehmen möchte, findet Informationen unter www.zusammenleben-der-kulturen.de. Der nächste Kurs findet am 20. April um 18.30 Uhr im Reinhard-Göpfert-Haus, Weiherstraße 24 statt.