Endlich darf das Stück „Die Sascha-Falle“ auf die Thesa-Bühne Wenn ein unerwünschter Gast für Krisenstimmung sorgt

Eifersüchteleien statt Romantik zum Jahrestag: Bei Arno, gespielt von Anselm Wittenstein (links), und Ben, dessen Rolle Luis Heusel übernimmt, herrscht Krisenstimmung. Foto: Schmedemann

Dietzenbach (liz) – Arno und Ben sind seit 21 Jahren ein Paar. Genauer gesagt seit sieben mal drei, denn schwule Beziehung rechnet man besser in Hundejahren, weil sie so kurzlebig sind. Eigentlich ist zum dritten Jahrestag der beiden Männer alles geplant: ein romantisches Dinner und ein „Vertrautheitsquiz“, in dem die gemeinsamen Erinnerungen noch einmal auflodern. Doch es gibt noch anderen Zündstoff. Und dieser heißt Sascha, der Inbegriff von Versuchung, Lust und Leidenschaft. Und Ben hat ihn aus Versehen zum Abendessen mit seinem Liebsten eingeladen.

Anselm Wittenstein macht in der Rolle des Arno Heribert Pflanz seiner Wut Luft. Betreten schaut Benedikt Wolff, gespielt von Luis Heusel, zu Boden. Erwischt. Ob schwul oder nicht: Eifersüchteleien dürften in jeder Beziehung für Diskussionsstoff sorgen. Denn: Woher hat Arno eigentlich die Handynummer des unerwünschten Besuchers…?

Das Stück „Die Sascha-Falle“ strotzt vor Wortwitz und komischen Situationen. Das war einer der Gründe, warum sich Regisseurin Chris Kreuchauff dazu entschieden hat, die Beziehungskomödie auf die Bühne des Theaters Schöne Aussichten (Thesa) zu bringen. „Die Leute brauchen einfach mal wieder etwas Witziges, das sie unterhält“, findet sie und bezieht sich auf die Stimmung während der Corona-Zeit. Allmählich trauen sich die Menschen wieder vor die Tür und erste kulturelle Angebote werden gerne angenommen. Das Ensemble, das seit März in den Vorbereitungen steckt, hat sich zu Beginn verschiedene Fragen gestellt. „Wir wollten etwas auf die Beine stellen, das leicht am Tag X umsetzbar ist und das Publikum zurück ins Theater lockt“, erläutert Schauspieler Anselm Wittenstein.

Die Wahl fiel schnell auf das Stück von Martina Nowatzyk und Uli Sandau, da nur zwei Rollen zu vergeben waren. Mit dem „Kindskopp“´– die Jugendtheatergruppe des Thesas – Luis Heusel als Seidenblumenfloristen mit Heuschnupfen war die Schauspielerriege komplett. „Die ersten Proben haben wir per Videokonferenz abgehalten“, erzählt der 19-Jährige. Während der Kontaktbeschränkungen war also genug Zeit, den Text schon mal zu lernen – eine kleine Herausforderung. Wittenstein erläutert: „Dadurch, dass es nur zwei Rollen sind, ist die Textmenge für den einzelnen wirklich groß.“ Gleichzeitig ermöglicht das aber, dass auch auf der Bühne der Mindestabstand eingehalten werden kann. „Und die Organisation von den Proben war natürlich auch spontan und einfach möglich“, beschreibt die Regisseurin.

Besagter „Tag X“ steht nun jedenfalls vor der Tür. An den Samstagen, 8. und 14., sowie am Sonntag, 15. August, wird das Stück unter freiem Himmel direkt auf dem Harmonieplatz in der Altstadt aufgeführt. Infos und Tickets zu je 15 Euro gibt es online auf diesaschafalle.de und bei Schreibwaren Müller in der Bahnhofstraße 22 in Dietzenbach.